Die Stadt
Oberhausen
ist eine kreisfreie Stadt im westlichen Ruhrgebiet im Regierungsbezirk
Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Sie ist Mitglied im Landschaftsverband
Rheinland, im Regionalverband Ruhr, in der Planungsgemeinschaft
Städteregion Ruhr 2030 und in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche
Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.
Geografie:
Räumliche Lage und landesplanerische Ausweisung
Oberhausen liegt geografisch in der Niederrheinischen Tiefebene an den von
Ost nach West in den Rhein mündenden Flüssen Ruhr und Emscher. In der
Landesplanung ist Oberhausen als Mittelzentrum und als Teil der
europäischen Metropolregion Rhein-Ruhr ausgewiesen. Oberhausen liegt
mitten im zentralen Wirtschaftsraum Europas, der mit dem Begriff Blaue
Banane umschrieben wird.
Stadtgebiet
Das Stadtgebiet Oberhausen hat eine Fläche von 77 km² und dehnt sich in
Nord-Süd-Richtung 14,6 km und in West-Ost-Richtung 10,7 km aus. Die Länge
der Stadtgrenze beträgt 53 km, die mittlere Höhenlage 50 m über NN. Der
Ortsmittelpunkt, die geographische Stadtmitte im Stadtteil Sterkrade liegt
an der Christinestr. 23 und hat die Koordinaten: 51° 31′ n.B. und 6° 51′
ö.L.
Mit etwas über 100 Meter über NN bildet die Knappenhalde den höchsten
Punkt im Stadtgebiet. Sie ist eine spitzkegelförmig angelegte Abraumhalde
der ehemaligen Zeche Oberhausen. Von dort hat man einen weiten Ausblick
über das Stadtgebiet. In östlicher Richtung kann man bis weit in die
Nachbarstadt Essen blicken.
Seit 1975 ist das Stadtgebiet in die drei Stadtbezirke Alt-Oberhausen,
Osterfeld und Sterkrade gegliedert. Sie haben jeweils eine
Bezirksvertretung mit einem Bezirksbürgermeister. Die Bezirksvertretung
hat je nach Größe des Stadtbezirks zwischen 15 und 19 Mitglieder und wird
alle fünf Jahre bei jeder Kommunalwahl von der Bevölkerung des
Stadtbezirks gewählt.
Für statistische Zwecke werden die Stadtbezirke in mehrere Stadtteile
unterteilt, die nach den ehemaligen Gemeinden bzw. Gemarkungen oder neu
entstandenen Wohngebieten benannt wurden:
- Alt-Oberhausen: Alstaden, Oberhausen-Mitte, Borbeck, Dümpten,
Knappenviertel, Lirich, Neue Mitte, Schlad und Styrum
- Osterfeld: Eisenheim, Osterfeld-Heide, Klosterhardt,
Osterfeld-Mitte, Rothebusch, Stemmersberg, Vondern und Vonderort
- Sterkrade: Biefang, Alsfeld, Buschhausen, Holten,
Barmingholten, Königshardt, Schmachtendorf, Schwarze Heide,
Sterkrade-Mitte, Tackenberg und Walsumermark.
Nachbarstädte
Dinslaken
(Kreis Wesel) |
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Bottrop |
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Essen |
Duisburg |
Mülheim an der Ruhr |
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Geschichte:
Landesherrschaften und Gebietsreformen
Der Bereich des heutigen Stadtgebiets Oberhausen gehörte bis Ende des 18.
Jahrhunderts zu unterschiedlichen Herrschaften. Während Lippern
(Lipperheide) und Lirich zum Reichsstift Essen (Essen-Borbeck) gehörten,
Styrum zur reichsfreien Herrschaft Styrum, Alstaden und Dümpten zur
Herrschaft Broich, lagen die Bürgermeisterei Holten mit Buschhausen und
Sterkrade im Kreis Wesel im preußischen Herzogtum Kleve und Osterfeld im
kurkölnischenVest Recklinghausen. Nach vorübergehender Zugehörigkeit ab
1806 zum Großherzogtum Berg (Alt-Oberhausen, Sterkrade) bzw. ab 1803 zum
Herzogtum Arenberg-Meppen (Osterfeld) kommt das gesamte heutige
Stadtgebiet 1815 zu Preußen. Im Zuge der Verwaltungsgliederung des
Preußischen Staates werden die Ortschaften den am 23. April 1816 neu
gebildeten Landkreisen Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster (Provinz
Westfalen), Dinslaken im Regierungsbezirk Kleve bzw. Essen im
Regierungsbezirk Düsseldorf zugeteilt. Die beiden letztgenannten
Landkreise werden bereits am 27. September 1823 zum neuen Landkreis
Duisburg im 1821 mit dem Klever Bezirk vereinigten Regierungsbezirk
Düsseldorf (Rheinprovinz) zusammengeschlossen.
Die Besiedlung nahm, bedingt durch den Abbau von Kohle, anfänglich auch
Eisenerz, stark zu. Wie andere Orte im Ruhrgebiet wuchs auch Oberhausen
vom ländlichen Raum zum Industriestandort mit Zechen, Stahlwerken und
chemischer Industrie heran.
Die Anfänge der Eisenverhüttung gehen sogar noch weiter zurück. Die
Antoniehütte
(auch St.-Antony-Hütte) liegt im (heutigen) Stadtgebiet Oberhausen. Sie
wird als die Wiege der Ruhrindustrie (1758) bezeichnet.
Die Bürgermeisterei Oberhausen wird am 1. Februar 1862 auf emsiges
Betreiben eines Duisburger Landrats aus Teilen von sechs anderen Gemeinden
gebildet. Die Urzelle und den größten Gebietsanteil (zwei Drittel)
lieferte die Gemeinde Borbeck mit den Ortsteilen Lippern und Lirich, die
bisher zum Reichsstift Essen gehörten. Dazu kamen Teile von Alstaden,
Dümpten und Styrum und der Bürgermeisterei Mülheim-Land. Hinzu kamen auch
noch kleinere Teile von Meiderich und Buschhausen. Den Namen Oberhausen
erhält die junge Gemeinde vom 1847 neuangelegten gleichnamigen Bahnhof
(seinerzeit erster Bahnhof der Gemeinde Borbeck) an der Cöln-Mindener
Eisenbahn, der wiederum seinen Namen von dem an der Emscher gelegenen
Schloss erhalten hatte. Bereits zwölf Jahre danach am 10. September 1874
erhält die Gemeinde Oberhausen durch Einführung der Städteordnung die des
Grafen WesterholtStadtrechte. Sie wurde damit kreisangehörige Stadt des
Landkreises Mülheim an der Ruhr, der kurz zuvor am 8. Dezember 1873 aus
dem Landkreis Duisburg (nach Ausscheiden von Duisburg als Stadtkreis am
27. Juni 1873) hervorgegangen war. Am 1. April 1901 scheidet auch
Oberhausen aus ihm aus, nachdem es gemäß der Rheinischen Provinzialordnung
die Marke von 40.000 Einwohnern erreicht hatte und damit ebenfalls
Stadtkreis wurde.
Es folgen weitere Gebietszuwächse:
- 1. April 1909: Eingemeindung des südlichen Teils von Buschhausen
(Grafenbusch mit Schloss Oberhausen)
- 1. April 1910: Eingemeindung von Alstaden und der nördlichen Teile
von Dümpten und Styrum
- 1915: Eingemeindung von Teilen Borbecks, Dellwigs und Frintrops
Osterfeld gehört ab 1811 zur Bürgermeisterei Bottrop im Landkreis
Recklinghausen, löst sich am 1. Juli 1891 im Zuge der Industrialisierung
von der damaligen Gemeinde Bottrop und erhält am 17. Juni 1921
Stadtrechte. Nachdem es die Marke von 30.000 Einwohnern überschritten
hatte, scheidet Osterfeld gemäß der Westfälischen Provinzialordnung am 1.
Januar 1922 auch aus dem Landkreis Recklinghausen aus und wird
selbständiger Stadtkreis.
Sterkrade gehörte zur Bürgermeisterei Holten im Landkreis Dinslaken bzw.
ab 27. September 1823 zum Landkreis Duisburg und ab 8. Dezember 1873 zum
Landkreis Mülheim an der Ruhr. Am 1. April 1886 wird die Bürgermeisterei
Holten in die Bürgermeistereien Beeck und Sterkrade (mit der Gemeinde
Sterkrade, der Stadt Holten, dem Amt Holten und Buschhausen) geteilt, die
am 20. April 1887 zum Landkreis Ruhrort und am 1. April 1909 zum Landkreis
Dinslaken kommen. Zum gleichen Zeitpunkt wird Buschhausen geteilt. Der
größte Teil wird nach Sterkrade eingemeindet. Ein kleineres Gebiet im
Süden kommt zu Oberhausen, der Grafenbusch mit dem Schloss Oberhausen. Am
1. April 1913 erhält Sterkrade Stadtrechte, die Bürgermeisterei Sterkrade
wird in die Stadt Sterkrade und die Bürgermeisterei Holten geteilt.
Bereits am 1. Juli 1917 werden die Bürgermeisterei Holten und ein großer
Teil der Bürgermeisterei Hiesfeld, die Orte Barmingholten, Schmachtendorf
und Walsumermark, in die Stadt Sterkrade eingegliedert. Dadurch
überschreitet Sterkrade die Marke von 40.000 Einwohnern, um gemäß der
Rheinischen Provinzialordnung aus dem Landkreis Dinslaken auszuscheiden
und selbständiger Stadtkreis zu werden.
Im Zuge der Kommunalen Neugliederung im Ruhrgebiet werden am 29. Juli 1929
die Stadtkreise Oberhausen an der Ruhr, Osterfeld und Sterkrade zum neuen
Stadtkreis Oberhausen (Rheinland) mit Korrekturen an den Grenzen zu den
Nachbarstädten Duisburg und Mülheim an der Ruhr vereinigt. Seit dem
Zusammenschluss trägt die Stadt den Namenszusatz (Rheinland) oder (Rhld.).
Dieser Zusatz ist bis heute nach Angaben des Presseamtes (1. August 2006)
noch gültig. Die Einwohnerzahl von Alt-Oberhausen hatte bereits um das
Jahr 1914 die 100.000-Grenze überschritten und damit Oberhausen zur
Großstadt gemacht. Heute hat Oberhausen etwa 220.000 Einwohner.
Die Gebietsreform von 1929 führte dazu, dass die heutige kreisfreie Stadt
Oberhausen drei gewachsene Zentren hat. Die erst Anfang der 1990er Jahren
geplante „Neue Mitte“ kann heute als viertes Zentrum der Stadt gewertet
werden.
Einwohnerentwicklung
1905 hatte Alt-Oberhausen mehr als 50.000 Einwohner. Bereits 1914
überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000, wodurch es zur
Großstadt wurde. Einen Zuwachs um mehr als 80.000 Personen auf rund
190.000 Einwohner brachte am 1. August 1929 die Eingemeindung von
Sterkrade (50.661 Einwohner 1925) und Osterfeld (32.655 Einwohner 1925).
Im Jahre 1963 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt mit über 260.000
ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2009 betrug die „Amtliche
Einwohnerzahl“ für Oberhausen nach Fortschreibung des Landesamtes für
Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 214.024 (nur
Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2009 bei 10,7 Prozent, die Zahl der
gemeldeten offenen Stellen betrug 2.741. Der Ausländeranteil lag bei 12,4
Prozent. Die Altersstruktur stellte sich wie folgt dar:
- 0–17 Jahre: 18,2 %
- 18–64 Jahre: 62,9 %
- ab 65 Jahre: 18,9 %
Religionen
Christentum
2004 lebten in Oberhausen 42 % Katholiken und 28 % Protestanten. Im
Vergleich zu 1994 ist der Anteil der Protestanten um 12,3 % und bei den
Katholiken um 12,9 % gesunken. Von den Elternpaaren Neugeborener waren
2004 noch 47,2 % beide Christen, ein Rückgang um 8,3 % gegenüber 1994. Die
Taufqoute liegt im Bistum Essen mit 89 % noch relativ hoch.
Im südlichen Stadtgebiet Oberhausens gehörten ursprünglich die Ortschaften
Lirich und Lippern (Lipperheide) zum Reichsstift Essen (Borbeck) und damit
zum Erzbistum Köln; denn die Fürstäbtissin von Essen ließ ihre Orte durch
einen vom Kölner Erzbischof investierten Offizial verwalten. Pfarramtlich
wurden sie von der Petrikirche in Mülheim an der Ruhr aus versorgt. Ab
1821 gehörten alle katholischen Pfarreien südlich der Emscher zum
Erzbistum Köln. 1857 entstand die erste katholische Kirche im Gebiet der
späteren Stadt Oberhausen, die St.-Marien-Kirche, die 1888 zur Pfarrkirche
innerhalb des Erzbistums Köln erhoben wurde. Die Kirchengemeinden nördlich
der Emscher gehörten zum Bistum Münster und ab 1904 zum Dekanat Ruhrort.
1910 wurde Sterkrade Sitz eines eigenen Dekanats, dort war bereits 1240
ein Kloster entstanden. Osterfeld hatte bereits um 1000 eine Kirche.
1958 wurden alle katholischen Pfarrgemeinden Oberhausens dem neuen
Ruhr-Bistum Essen zugeordnet. 1960 fasste der erste Bischof von Essen alle
Oberhausener Kirchengemeinden zum Stadtdekanat Oberhausen zusammen,
zunächst mit den drei Dekanaten Alt-Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld.
Mit der Zusammenlegung der Dekanate Sterkrade und Osterfeld zum Dekanat
Oberhausen-Sterkrade-Osterfeld existieren seit 2003 nurmehr zwei Dekanate.
In Oberhausen gibt es folgende katholische Kirchen:
- Dekanat Oberhausen: St. Marien, St. Michael, Hl. Geist, St. Johannes
Evangelist, Unsere Liebe Frau, St. Katharina, Hl. Familie, St. Peter
Alstaden, St. Antonius, St. Hildegard, Herz Jesu und St. Joseph
- Dekanat Sterkrade-Osterfeld: Propstei St. Clemens, St. Bernardus,
Propstei St. Pankratius, St. Judas Thaddäus, St. Marien, St. Franziskus
mit Filialkirchen St. Jakobus und St. Josef, Herz Jesu mit Filialkirche
St. Pius, Liebfrauen, St. Barbara, St. Josef mit Filialkirche Christ
König (auch Tabgha – Jugendkirche Oberhausen), St. Theresia vom Kinde
Jesu, St. Johann.
Ab Mitte 2007 wird die Strukturreform im Bistum Essen die Zahl der
Pfarreien auf die vier Großpfarreien St. Marien und Herz Jesu in
Alt-Oberhausen, St. Pankratius in Osterfeld und St. Clemens in Sterkrade
reduzieren. Die übrigen werden zu Filialkirchen (Zweigstellen)
herabgestuft oder aufgegeben. Die bisherigen Dekanate werden in einem
Stadtdekanat zusammengefasst.
Nach Gründung der Stadt Oberhausen 1862 wuchs die Zahl der evangelischen
Gemeindeglieder im südlichen Bereich der heutigen Stadt Oberhausen
(Alstaden, Dümpten und Styrum beziehungsweise Lippern und Lirich) schnell.
1864 entstand die Evangelische Kirchengemeinde Oberhausen I mit der
Christuskirche und 1893 die Evangelische Kirchengemeinde Oberhausen II mit
der Lutherkirche als Mittelpunkt. In Sterkrade waren auf der Königshardt
bereits seit 1774 die ersten Protestanten ansässig, doch konnte erst 1846
die Kirchengemeinde Sterkrade gegründet werden. In Osterfeld entstand erst
1896 eine eigene Kirchengemeinde, die zur Westfälischen Provinzialkirche
der Evangelischen Kirche in Preußen bzw. zur Evangelischen Kirche von
Westfalen gehörte. Alle übrigen evangelischen Kirchengemeinden Oberhausens
gehörten zur Rheinischen Provinzialkirche der Evangelischen Kirche in
Preußen bzw. zur Evangelischen Kirche im Rheinland.
1954 wurde Oberhausen Sitz eines eigenen Kirchenkreises innerhalb der
Evangelischen Kirche im Rheinland, dem derzeit acht Kirchengemeinden
angehören:
- die Christus-Kirchengemeinde
- die Emmaus-Kirchengemeinde (gegründet 2007 durch Zusammenschluss
der Paulus-Kirchengemeinde (früher Oberhausen I) sowie der
Kirchengemeinden Alstaden und Buschhausen)
- die Luther-Kirchengemeinde (früher Oberhausen II)
- die Markus-Kirchengemeinde
- die Apostel-Kirchengemeinde
- die Auferstehungs-Kirchengemeinde (früher Osterfeld)
- die Kirchengemeinde Holten-Sterkrade (gegründet 2010 durch
Zusammenschluss der Kirchengemeinden Holten und Sterkrade)
- die Kirchengemeinde Königshardt-Schmachtendorf (gegründet 2007
durch Zusammenschluss der Kirchengemeinden Königshardt und
Schmachtendorf).
Daneben gibt es in Oberhausen auch die Altkatholische Kirche und
Gemeinden, die zu Freikirchen gehören: eine Gemeinde der Apostolischen
Gemeinschaft, eine Evangelisch-Freikirchliche
Gemeinde
(Baptisten), eine Freie evangelische Gemeinde (FeG) und eine Gemeinde der
Siebenten-Tags-Adventisten (STA).
Ferner sind in Oberhausen auch sechs Gemeinden der Neuapostolischen Kirche
vertreten.
Judentum
Im Jahr 1933 gab es etwa 600 Juden in Oberhausen. Bis zur
Reichspogromnacht im November 1938 gab es eine Synagoge in der Friedenstr.
24 (erbaut 1898), die in der Nacht vom 9. auf den 10. November unter der
Aufsicht der Oberhausener Feuerwehr niedergebrannt wurde. Die 1858
errichtete Holtener Synagoge in der Mechthildisstraße wurde bereits 1927
wieder aufgegeben, 1936 verkauft und seitdem als Wohnhaus genutzt
Im Jahre 1968 haben sich die jüdischen Gemeinden in Oberhausen, Mülheim an
der Ruhr und Duisburg zu einer gemeinsamen Kultusgemeinde – der
Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen
– zusammengeschlossen. Als in den 1990er Jahren die Zahl der
Gemeindemitglieder – durch die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen
Sowjetunion – auf über 2.800 anstieg, wurde der Neubau einer Synagoge und
eines Gemeindezentrums erforderlich.
Gemeinsam einigten sich die Jüdische Gemeinde und die drei Städte
Oberhausen, Mülheim/Ruhr und Duisburg auf einen Neubau im
Duisburger Innenhafen. Seit Einweihung des neuen Gemeindezentrums
der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen in Duisburg im
Jahre 1999 ist dieser Ort mit Leben gefüllt.
Seit 2005 gibt es in Oberhausen auch eine liberale jüdische Gemeinde, die
durch die Union Progressiver Juden
Anerkennung gefunden hat und deren Mitgliederzahl stetig steigt. Die
Räumlichkeiten der Gemeinde befinden sich an der Havensteinstraße, nur
unweit der 1938 zerstörten Synagoge an der Friedensstraße.
Islam
Bedingt durch die große Zahl türkischstämmiger Bürger Oberhausens gibt es
im Stadtgebiet mittlerweile auch eine Vielzahl Moscheen unterschiedlicher
Träger.
Politik
Stadtrat
Mit der Bildung der Gemeinde Oberhausen 1862 wurde die
Bürgermeisterverfassung mit Gemeinderat und Bürgermeister eingeführt.
Daneben gab es zwei Beigeordnete. Nach Erhalt der Stadtrechte 1874 gab es
Stadtverordnete und Bürgermeister, die nach Erlangung der Kreisfreiheit
1901 den Titel Oberbürgermeister trugen. Auch Osterfeld und Sterkrade
hatten je einen Gemeinderat und einen Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister
an der Spitze. Im Zuge der Kommunalen Neugliederung 1929 verloren diese
jedoch ihre Ämter.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von
der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die
Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen
Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach
britischem Vorbild ein. Danach gab es einen von den Bürgern gewählten „Rat
der Stadt“, dessen Mitglieder als „Stadtverordnete“ bezeichnet wurden. Der
Oberbürgermeister, der ehrenamtlich tätig war, wurde als Vorsitzender und
Repräsentant der Stadt vom Rat aus seiner Mitte gewählt. Ebenfalls vom Rat
gewählt wurde der hauptamtliche Oberstadtdirektor als Leiter der
Stadtverwaltung. 1997 wurde die Doppelspitze bei Stadt Oberhausen aufgrund
der geänderten Gemeindeordnung NRW aufgehoben. Seitdem gibt es nur noch
den hauptamtlichen Oberbürgermeister, der Vorsitzender des Rates, Leiter
der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt ist. 1999 wurde er zum
ersten Mal direkt gewählt.
Der Gemeinderat der Stadt Oberhausen hatte seit der Kommunalwahl 1999 bis
zum Wahljahr 2009 insgesamt 58 Mitglieder. Seit den Kommunalwahlen 2009
sind es 62 Mitglieder, die sich wie folgt auf die einzelnen Parteien
verteilen:
- SPD: 28 Mitglieder
- CDU: 19 Mitglieder
- Grüne: 6 Mitglieder
- Die Linke: 5 Mitglieder
- FDP: 4 Mitglieder
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