Die kreisfreie Stadt Duisburg
liegt zugleich am Niederrhein und am westlichen Rand des Ruhrgebietes. Die
Halbmillionenmetropole ist nach Köln, Düsseldorf, Dortmund und Essen die fünftgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens. Das Oberzentrum am Niederrhein
nimmt auf der Liste der Großstädte in Deutschland den Platz 15 ein.
Duisburg gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf und war 2010 zusammen mit
anderen Städten des Ruhrgebiets Kulturhauptstadt.
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Wappen |
Deutschlandkarte |
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Koordinaten: 51° 26′ N, 6° 46′ O (Karte) |
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Basisdaten |
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Bundesland: |
Nordrhein-Westfalen |
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Regierungsbezirk: |
Düsseldorf |
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Höhe: |
33 m ü. NN |
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Fläche: |
232,81 km² |
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Einwohner |
489.599
(31. Dez. 2010) |
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Bevölkerungsdichte: |
2103 Einwohner je km² |
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Postleitzahlen: |
47051–47279 |
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Vorwahlen: |
0203
02065 (Rheinhausen)
02066 (Homberg/Hochheide)
02841 (Baerl)
02844 (Binsheim)
02151 (Rumeln-Kaldenhausen) |
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Kfz-Kennzeichen: |
DU |
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Gemeindeschlüssel: |
05 1 12 000 |
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Stadtgliederung: |
7 Stadtbezirke |
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Adresse der Stadtverwaltung: |
Burgplatz 19
47051 Duisburg
Sammeladresse: 47049 Duisburg |
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Webpräsenz: |
www.duisburg.de |
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Oberbürgermeister: |
Benno Lensdorf (kommissarisch) |
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Geografie:
Die an der Ruhrmündung und dem Ausgangspunkt des historischen Hellwegs
gelegene Metropole entwickelte sich bereits im Mittelalter zu einem
urbanem Handelszentrum, verlor jedoch im 13. Jahrhundert auf Grund der
Verlagerung des Rheins, die die Stadt vom Strom abschloss, erheblich an
wirtschaftlicher und politischer Bedeutung.
Im 19. Jahrhundert wuchs sie wegen ihrer günstigen Lage entlang des
Rheins und der Nähe zu den Kohlelagerstätten im Ruhrgebiet auf der Basis
der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie zu einem bedeutenden
Industriestandort.
Der Hafen mit seinem Zentrum im Stadtteil Ruhrort gilt als der größte
Binnenhafen der Welt. Er prägt das Bild der Stadt genauso wie die Eisen-
und Stahlindustrie. Fast ein Drittel des in Deutschland erzeugten
Roheisens stammt aus den acht Duisburger Hochöfen. Die traditionelle
Stahlproduktion und Metallverarbeitung in Duisburg konzentriert sich
zunehmend auf die Erzeugung von High-Tech-Produkten. Durch diesen seit den
1970er Jahren anhaltenden Strukturwandel (Stahlkrise) leidet die Stadt
durch den Rückgang des Arbeitskräftebedarfs insbesondere in der
Montanindustrie seit Jahrzehnten unter einer der höchsten
Arbeitslosenquoten Westdeutschlands.
Mit der Gründung der Gesamthochschule Duisburg im Jahr 1972 – die
mittlerweile in der Universität Duisburg-Essen aufgegangen ist – hat
Duisburg auch als Wissenschafts- und Hightech-Standort an Profil gewonnen.
Gleichzeitig bleibt die Logistik ein wichtiges ökonomisches Standbein der
Stadt am Schnittpunkt von Ruhrgebiet und Rheinschiene.
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Duisburger
Wappen am Rathaus in Duisburg. |
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Name der Stadt
1065: Tusburch in pago Ruriggowe (MGH Diplomata Henrici IV Nr. 172).
Die erste Silbe des Namens der Stadt soll auf das germanische „dheus“
zurückgehen, was so viel wie „feuchtes Gebiet“ oder
„Überschwemmungsgebiet“ bedeutet. Duisburg bedeutet demnach „befestigter
Ort im Überschwemmungsgebiet“. Eine andere Deutung geht davon aus, dass
der Name sich vom altdeutschen „duis“ = Hügel ableitet. Danach bedeutet
Duisburg so viel wie „Burg auf dem Hügel“. Damit könnte die auf einer
leichten Anhöhe über dem Rhein stehende ursprüngliche Hofanlage mit
Graben, Wall und Palisadenzaun im Bereich des heutigen Rathauses gemeint
sein.
Duisburg ist nicht der einzige Ort in Europa mit diesem Namen. Ein
heutiger Ortsteil von Tervuren in Belgien, der 1977 eingemeindet wurde,
trägt denselben Namen. In der niederländischen Provinz Gelderland gibt es
eine Stadt namens Doesburg. Auch geographische Objekte tragen ein 'Duis'
im Namen, wie der Hügel Duisbergkopf im Quellgebiet der Wurm bei Aachen
und der Düesberg in Münster (Westfalen). Auch ein Stadtteil Bonns nennt
sich Duisdorf.
Möglich ist auch, dass es sich bei Duisburg um das in den „Zehn Büchern
Fränkischer Geschichte“ des Bischofs Gregor von Tours genannte römische
Dispargum handelt. In den schriftlichen Erläuterungen zum Corputiusplan
des Jahres 1566 wird die Identität von Dispargum mit Duisburg noch als
selbstverständlich angenommen.
Geografie
Geografische Lage
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Lage der Stadt
und Nachbarkreise |
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Duisburg liegt am Rande des niederbergischen Hügellandes, an der
Mündung der Ruhr in den Rhein. Das Stadtgebiet erstreckt sich zu beiden
Seiten dieser Flüsse. Im Norden der Stadt münden die Alte Emscher und die
Kleine Emscher in den Rhein.
In der Landesplanung ist Duisburg als Oberzentrum eingestuft. Als
rheinische Stadt gehört sie dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) an, als
Ruhrgebietsstadt ist sie Mitglied des Regionalverbands Ruhr (RVR).
Höchste Erhebung der Stadt ist der Standort Haus Hartenfels mit
82,52 m ü. NN, der tiefste Punkt liegt mit 14,85 m ü. NN in
Duisburg-Walsum (Kurfürstenstraße). Die mittlere Höhenlage des Stadtkerns
beträgt 33,5 m ü. NN (Duisburg-Mitte, Königstraße/Ecke Hohe Straße).
Ein Drittel der Duisburger Bevölkerung lebt durch Bergsenken unter dem
Wasserspiegel des Rheins in einem Poldergebiet – geschützt durch hohe
Rheindeiche und Grundwasserpumpwerke. Der Pegelnullpunkt (Sohle des
Flussbetts) liegt in Ruhrort 16,09 m ü. NN.
Nutzungsarten des Duisburger
Stadtgebietes
Am 31. Dezember 2009 betrug die Katasterfläche der Stadt insgesamt
23.281,35 ha. Davon waren 8.544,06 ha (36,7%) Gebäude- und Freifläche und
347,46 ha (1,49%) Betriebsflächen. 3.394,24 ha (14,58%) des Stadtgebietes
dienten dem Verkehr. 44,69% der Fläche bestand aus Wald, Wasserflächen,
Landwirtschaftsflächen, Parks und Grünanlagen. Duisburg gehört damit zu
den Städten mit einem überdurchschnittlichen Grünflächenanteil. Die
Besiedlungsdichte geht nicht über 15.000 Einwohner je km² hinaus. So liegt
die Besiedlungsdichte in Neudorf bei etwa 10.000 Einwohnern je km² und in
Hochfeld bei etwa 15.000 Einwohnern je km².
Nachbargemeinden
Die Stadt Duisburg grenzt im Westen und Norden an die Städte Moers,
Rheinberg und Dinslaken im Kreis Wesel, im Osten an die kreisfreien Städte
Oberhausen und Mülheim an der Ruhr, im Süden an die Stadt Ratingen im
Kreis Mettmann, die kreisfreie Stadt Düsseldorf, die Stadt Meerbusch im
Rhein-Kreis Neuss und die kreisfreie Stadt Krefeld.
Die Stadt Duisburg hat sich bereits 1973 mit flussabwärts gelegenen
Landkreisen zur Euregio Rhein-Waal zusammengeschlossen. Dazu gehören die
niederrheinischen Kreise Kleve und Wesel, die Städte Arnheim und Nimwegen
sowie einige grenznahe niederländische Gemeinden.
Stadtgliederung
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Stadtbezirke in
Duisburg |
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Seit der kommunalen Neuordnung vom 1. Januar 1975 unterteilt sich das
Duisburger Stadtgebiet in 46 Stadtteile, die sich auf die sieben
Stadtbezirke Walsum, Hamborn, Meiderich/Beeck, Homberg/Ruhrort/Baerl,
Duisburg-Mitte, Rheinhausen und Duisburg-Süd verteilen. Bei der
Kommunalwahl wählen die Bürger für jeden Stadtbezirk eine
Bezirksvertretung, die über 19 Mitglieder verfügen. Außerdem besitzt jeder
Stadtbezirk ein Bezirksamt.
Der Stadtbezirk Mitte ist der einzige Bezirk mit einer sechsstelligen
Einwohnerzahl (105.961) und damit gleichzeitig der größte unter den sieben
Stadtbezirken. Gefolgt wird er von Rheinhausen (77.933), Meiderich/Beeck
(73.881), Süd (73.321) und Hamborn (71.891). Mit 51.528 Einwohnern ist der
nördlichste Bezirk Duisburgs, Walsum, der zweitkleinste, der kleinste ist
Homberg/Ruhrort/Baerl, wo 41.153 Menschen leben. (Stand 2008)
Dabei ist der Stadtbezirk Homberg/Ruhrort/Baerl mit einer Fläche von
37,1 Quadratkilometern flächenmäßig der drittgrößte Bezirk in Duisburg,
größer sind nur Süd (49,84 km²) und Rheinhausen (38,68 km²). Die weiteren
Stadtbezirke weisen Flächen zwischen 34,98 km² und 20,84 km² auf.
Klima
Durch seine Lage im Westen der Bundesrepublik weist Duisburg ein
ganzjährig gemäßigtes Klima auf. Die Niederschlagssumme liegt daher bei
etwa 710 mm. Dies entspricht etwa dem Bundesdurchschnitt. Außerdem weist
Duisburg eine hohe Durchschnittstemperatur auf, der Deutsche Wetterdienst
führt Duisburg zusammen mit Heidelberg als wärmsten Ort Deutschlands auf.
Beleg hierfür ist die offiziell gültige Messperiode, welche von 1961 bis
1990 dauerte, in der die Durchschnittstemperatur in Duisburg bei 10,9°
Celsius lag. Die hohe Temperatur wird zum einen begünstigt durch das
Stadtklima und zum anderen durch das milde Winterklima des Niederrheins.
Dabei wird das Winterklima des Niederrheins durch die Nähe zur Nordsee und
die atlantischen Tiefdruckgebiete beeinflusst.
Durchschnittliche Temperatur- und Niederschlagswerte
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Feb |
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Mai |
Jun |
Jul |
Aug |
Sep |
Okt |
Nov |
Dez |
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Max. Temperatur (°C) |
5 |
6 |
10 |
14 |
19 |
22 |
24 |
24 |
20 |
15 |
9 |
6 |
Ø |
14,5 |
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Min. Temperatur (°C) |
1 |
1 |
4 |
5 |
9 |
12 |
14 |
14 |
11 |
8 |
4 |
2 |
Ø |
7,1 |
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Niederschlag (mm) |
65 |
50 |
55 |
50 |
50 |
70 |
70 |
70 |
60 |
55 |
65 |
50 |
Σ |
710 |
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T
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p
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r
a
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u
r |
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Jan |
Feb |
Mär |
Apr |
Mai |
Jun |
Jul |
Aug |
Sep |
Okt |
Nov |
Dez |
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d
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s
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l
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g |
65
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50
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55
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50
|
50
|
70
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70
|
70
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60
|
55
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65
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50
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Jan |
Feb |
Mär |
Apr |
Mai |
Jun |
Jul |
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Sep |
Okt |
Nov |
Dez |
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Geschichte
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Duisburg im
Mittelalter (Modellaufnahme) |
Duisburg und
Ruhrort in der Topographischen Karte von Rheinland und Westfalen,
etwa 1850 |
Stadtbefestigung |
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Römische und nachrömische Zeit
Intensive Ausgrabungen haben eine feste Besiedlung des
hochwassergeschützten „Burgplatzes“ bereits im ersten nachchristlichen
Jahrhundert nachgewiesen. Die Römer unterhielten hier eine regelmäßige
Präsenz zur Sicherung des Rheinübergangs und der Ruhrmündung, die den
Legionen als Brückenkopf diente. Die bei Tacitus in seiner Germania (3.
Kapitel) erwähnte römische Niederlassung Asciburgium, die mit Ausgrabungen
bei Asberg südlich von Moers in Verbindung gebracht wird, könnte nach
Auffassung einiger Geschichtsforscher auch ein unmittelbar an dem seit der
Steinzeit genutzten Westfälischem Hellweg gelegenem Umschlagplatz und
somit einer der antiken Bernsteinstraßen gewesen sein; in diesem Fall der
von Massilia (Marseille) über Rhone und Rhein an die Nordseeküste
führenden Handelsroute.
Der „Alte Markt“ war seit dem 5. Jahrhundert der zentrale Handelsplatz
der Grenzstadt zum Sachsenreich im angestammten Reich der Franken, die
durch ihre Lage am Hellweg und an einer Rheinfurt ausgezeichnet war. Die
erste schriftliche Erwähnung Duisburgs wird auf 883 datiert, Quelle ist
die Chronik des Regino von Prüm: die Normannen beziehungsweise Wikinger
erobern Duisburg und überwintern hier. Aufgrund der günstigen
geographischen Lage Duisburgs auf einer Hochterrasse am Zusammenfluss von
Rhein und Ruhr hatte die Stadt eine strategisch wichtige Lage. Bereits um
740 wurde mit der Anlage eines Königshofes begonnen.
Mittelalter und frühe Neuzeit
Im 10. Jahrhundert erfolgte der Ausbau des Königshofes zu einer
Königspfalz. Belegt sind mindestens 18 Königsaufenthalte in jenem
Jahrhundert. 929 fand in der Stadt eine Reichssynode statt.
Um das 10. Jahrhundert begann man in Duisburg mit der Prägung von
Pfennigen auf Kölner Schlag. Von Konrad II. (1024-1039), Heinrich III.
(1039-1056) und Heinrich IV. (1056-1105) liegen Duisburger Pfennige mit
selbständigen Münzbildern vor. Als typisch gilt das gut geschnittene
Profilbild des Kaisers und die Anordnung des Stadtnamens „DI - VS - BV –
RG“ in Kreuz- oder Kreisform. Einige der Pfennige scheinen auf der
Rückseite das Bild einer weltlichen Anlage der Pfalz zu zeigen.
Der Vertrag vom 29. Mai 1173 zwischen Kaiser Barbarossa und Graf
Philipp von Flandern bezeugt, dass in Duisburg schwere Pfennige des Kölner
Fußes noch im 12. Jahrhundert geprägt wurden. 1190 wurde dann zwischen
Heinrich IV. und dem Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg
vereinbart, dass in der Diözese Köln nur zwei Münzstätten unterhalten
werden sollten, jene in Duisburg und eine in Dortmund. Im 12. Jahrhundert
bricht die Duisburger Münzreihe ab.
1002 traf der Erzbischof von Köln auf Heinrich II. und krönte ihn
zusammen mit dem Bischof von Lüttich zum König. Im Jahre 1173 bewilligte
Barbarossa die Abhaltung von jährlich zwei vierzehntägigen Tuchmessen.
Bis 1290 war Duisburg reichsfreie Stadt, dann wurde sie von König
Rudolf von Habsburg gegen 2.000 Silbermark als Mitgift an den Grafen von
Kleve verpfändet.
Durch die Verlagerung des Rheins von der Stadt weg vor etwa 1.000
Jahren und die im 13. und 14. Jahrhundert zunehmende Verlandung des toten
Rheinarms wurde der Aufwärtstrend der wirtschaftlichen Entwicklung jedoch
unterbrochen. Von einer prosperierenden mittelalterlichen Stadt am Rhein,
die Unterstützung durch deutsche Könige und Kaiser des Heiligen Römischen
Reiches erfuhr, die Mitglied des Rheinischen Städtebundes war und als
Kaufmannsstadt Handelsbeziehungen mit London, Antwerpen, Brüssel und
anderen bedeutenden Handelsorten hatte, entwickelte sich Duisburg nach der
Jahrtausendflut 1342, auch als Magdalenenhochwasser bekannt, zu einer
unscheinbaren Ackerbürgerstadt. Die Duisburger Messen gingen im 14.
Jahrhundert auf Frankfurt am Main über.
Ab 1407 wurde Duisburg auf Anregung Kölns hin Mitglied der Hanse. Im
Jahre 1610 wurde in Düren die Duisburger Generalsynode vorbereitet. Dieses
auch als Erste Reformierte Generalsynode bezeichnete Kirchentreffen fand
am 7. September desselben Jahres in der Duisburger Salvatorkirche statt.
Die Synode gilt als Geburtsstunde der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Das Wirken von Gerhard Mercator und die Gründung der Universität im
Jahre 1655 schufen die Anerkennung als „Gelehrtes Duisburg“ („Duisburgum
Doctum“).
1666 fiel Duisburg mit dem Herzogtum Kleve an Brandenburg
beziehungsweise Preußen. 1674 verbot Kurfürst Friedrich Wilhelm der Stadt,
sich weiterhin als Reichsstadt zu bezeichnen.
Zeit der Industrialisierung
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Markt auf dem
Duisburger Burgplatz,
1850
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Luftbild vom
Binnenhafen, 1931 |
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Binnenhafen,
1931 |
Duisburg,
Stadtmauer am Innenhafen |
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Das Aufblühen von Tabak- und Textilmanufakturen im ausgehenden 17.
Jahrhundert leitete eine Entwicklung ein, die schließlich mit der
Hochindustrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ausbau der
Rhein-Ruhr-Mündung zum größten Binnenhafen der Welt zur „Montanstadt“
führte. Fr. Adolph W. Diesterweg schrieb noch 1829 in seiner „Beschreibung
der Preußischen Rheinprovinzen“ lapidar über Duisburg: „4.500 Einwohner,
unweit der Ruhr und durch einen Kanal mit dem Rheine verbunden, treibt
sehr bedeutenden Handel, hat ein Gymnasium.“
1823 wird der Landkreis Duisburg gebildet, der unter anderem auch die
heutigen Großstädte Mülheim an der Ruhr, Oberhausen und Essen umfasste.
Die östlichen Gebieten des Landkreises werden im Jahre 1857 abgetrennt und
der neue Landkreis Essen entsteht.
1824 wurde mit dem Bau der Curtius-Schwefelsäurefabrik die erste große
Fabrik errichtet. 1846 wurde Duisburg an die Strecke der Köln-Mindener
Eisenbahn-Gesellschaft angebunden. Der Landkreis Duisburg wird 1873
aufgelöst. Duisburg wird Stadtkreis. Der verbleibende Landkreis erhält
seinen Sitz in der Stadt Ruhrort.
Große Industriewerke der Eisen- und Stahlindustrie (unter anderem
Thyssen und Krupp) siedelten sich nördlich und südlich von Duisburg an und
bestimmten nach der Eingemeindung dieser Gebiete die Entwicklung der
Gesamtstadt maßgeblich mit. Bei der Erzeugung von Eisen und Stahl
herrschte zur damaligen Zeit das Prinzip „Erz kommt zur Kohle“. Kohle ist
die Grundlage für die Herstellung von Koks, das bei der Eisen- und
Stahlerzeugung eine wichtige Rolle spielt. Ohne weite Transportwege
erreichten Kohle und Koks die industriellen Werke in Duisburg, die von den
günstigen Standortbedingungen in unmittelbarer Nähe zu den Zechen, vor
allem im mittleren und östlichen Ruhrgebiet, und von der Verkehrsanbindung
an Rhein und Ruhr wie auch an das Schienennetz profitierten. Die Werke,
die in der Nähe alter Siedlungsräume entstanden, zogen Arbeiter vom
Niederrhein, aus dem Deutschen Reich, den Niederlanden, Österreich und
Polen an. Es entstanden neue Siedlungen um die alten Kerne und die
Einwohnerzahlen wuchsen rasant. 1904 wurde Duisburg Großstadt, 1905 wurde
mit der Eingemeindung Ruhrorts und Meiderichs der Ruhrorter Hafen, dessen
erstes Becken 1716 gebaut wurde, mit den Duisburger Häfen unter eine
Verwaltung gestellt.
Weimarer Republik und
Nationalsozialismus
Nach Ende des Ersten Weltkriegs 1918 herrschte auch in Duisburg Anarchie.
Es gab Streiks, Straßenschlachten und Feuergefechte zwischen rechten und
linken Gruppierungen. Eine Hyperinflation enteignete den Mittelstand. 1921
folgte die Besetzung der Stadt durch Franzosen und Belgier. Zu Begehung
des französischen Nationalfeiertags paradierten französische Truppen am
14. Juli 1922 durch die Straßen der besetzten Stadt. Im September des
Jahres 1925 verließen die französischen und belgischen Truppen die Stadt
wieder, nachdem die deutsche Regierung den Dawes-Plan akzeptiert hatte.
Nach einer Phase der wirtschaftlichen Beruhigung geriet die Stadt jedoch
bereits Ende 1929 in eine neue Rezession. Die Weltwirtschaftskrise zu
Beginn der 1930er Jahre traf die Stadt besonders hart. Damals hatte sie
mit 34,1 Prozent die höchste Arbeitslosenquote des deutschen Reiches.
1929 wurden Duisburg und Hamborn zur Stadt Duisburg-Hamborn
zusammengelegt. Bereits 1935 wurde dieser gemeinsame Stadtkreis in
Duisburg umbenannt.
In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstörten Duisburger
Nationalsozialisten die große Synagoge in der Junkernstraße.
Zweiter Weltkrieg
In der Zeit von 1942 bis 1944 gab es in Duisburg ein Konzentrationslager.
Dieses befand sich anfangs in Duisburg-Ratingsee, wurde aber 1943 in die
bereits zerbombte Diakonenanstalt am Kuhlenwall verlegt. Zunächst war das
Duisburger Lager ein so genanntes Außenlager des Konzentrationslager
Sachsenhausen, später wurde das Duisburger Lager dem Konzentrationslager
Buchenwald unterstellt. Die Insassen kamen zwangsweise unter anderem zu
Aufräumarbeiten nach Luftangriffen zum Einsatz.
Als bedeutender Standort der Chemie-, Stahl- und Hüttenindustrie war
Duisburg ein regelmäßiges Angriffsziel alliierter Bomber. Dabei wurden
nicht nur Häfen, Gleis- und Industrieanlagen, sondern auch gezielt die
zivile Bevölkerung im Rahmen der britischen Area Bombing Directive
angegriffen. Durch die exponierte Lage an der Einmündung der Ruhr in den
Rhein war Duisburg für britische Bomber die Einflugschneise zum
Ruhrgebiet. Die Stadt erlebte daher ab 1942 praktisch täglich Luftalarme.
Nach offizieller Zählung der Duisburger Luftschutz-Polizei im Jahr 1945
war die Stadt 299 Bombenangriffen ausgesetzt. Neue Forschungen haben
ergeben, dass es insgesamt 311 Angriffe auf die Stadt gab. Durch die
immense Anzahl und Schwere der Angriffe wurde das alte Stadtbild erheblich
zerstört. Bei Kriegsende waren rund 80 Prozent der Wohngebäude zerstört
oder stark beschädigt. In den Nachkriegsjahren mussten wesentliche
Bereiche der Stadt einschließlich der Infrastruktur neu aufgebaut werden.
Im Rahmen dieses Wiederaufbaus verschwanden viele weitere historische
Merkmale, nicht nur in der Altstadt.
Detailliertere Informationen zum Zweiten Weltkrieg finden sich im
Artikel Geschichte der Stadt Duisburg.
Nachkriegszeit und Gegenwart
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Überblick über
den Ostteil und das Zentrum Duisburgs mit Sechs-Seen-Platte,
Bettenturm der Sportschule im Sportpark Duisburg,
Schauinsland-Reisen-Arena, Salvatorkirche und Industrie im Norden |
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Nach der Währungsreform war die Stadt durch einen ungebrochenen
Aufstieg in allen Lebensbereichen gekennzeichnet. Kohle und Stahl wurden
wieder die Motoren des Wiederaufbaus. Ende der 1950er Jahre zählte der
Arbeitsamtsbezirk Duisburg kaum Arbeitslose. Die Wirtschaftskraft der
Region Duisburg war überdurchschnittlich und lag um fast 50 Prozent über
dem Landesdurchschnitt. Es erfolgte ein gewaltiger Zustrom von Menschen in
die Stadt. Bis 1961 schnellte die Einwohnerzahl auf 502.933 hoch. Trotz
der Kohlenkrise, die im Jahre 1957 begann und die auch in Duisburg zur
Schließung von Zechen führte, erlebte die Stahlindustrie in den 1960er
Jahren eine gute Konjunktur. Vermehrt suchte die Industrie ausländisches
Arbeitskräftepotential. Bedingt durch die Konjunkturkrise in der ersten
Hälfte der 1970er Jahre sank aber in den 1970er Jahren die Zahl der
Beschäftigten.
1975 wurden die Orte Walsum, Homberg, Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen
und Baerl eingemeindet. Ein symbolträchtiger Arbeitskampf in Rheinhausen,
mit dem die Schließung des dortigen Krupp-Stahlwerks verhindert werden
sollte, erfasste ganz Duisburg und strahlte auf weite Teile des Ruhrgebiet
aus. Doch letztlich blieben die massiven Streik- und Protestaktionen
erfolglos, und die Krupp-Hütte wurde 1993 endgültig geschlossen.
Duisburg, das 20 Jahre zuvor noch zu den deutschen Städten mit den
höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen zählte, hatte aufgrund der einseitigen
Industriestruktur nun mit erheblichen Standortproblemen zu kämpfen. 1988
gründeten die Stadt Duisburg und die Niederrheinische Industrie- und
Handelskammer deshalb in einer gemeinsamen Initiative in einem bundesweit
bis dahin einmaligen Modell die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
Duisburg mbH. Sie wurde in sog. Public Private Partnership von
verschiedenen Unternehmen und der Stadt getragen und finanziert. Sie
sollte unter anderem helfen, den Flächenengpass im Stadtgebiet zu
beseitigen und freigewordene Industrieflächen für neue Industrien und für
die Ansiedlung von Dienstleistungs- und Transportunternehmen
aufzubereiten. Doch die Unternehmensneuansiedlungen konnten den Verlust
der Arbeitsplätze auch im neuen Jahrtausend nicht ausgleichen.
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Innenhafen,
äußerer Bereich |
Innenhafen,
innerer Bereich |
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Besonders bedrohlich für die Stadt wurden die erheblichen
Kaufkraftverluste, die eine Folge der hohen Erwerbslosigkeit und des
rasanten Bevölkerungsrückgangs waren. Hinzu kam die zunehmende
Attraktivität benachbarter Niederrheinstädte für Einkäuferinnen und
Einkäufer. Waren es früher die Anwohner des Niederrheins, die zum
Einkaufen nach Duisburg fuhren, so blieben diese im Zuge der
Stadtentwicklungen am Niederrhein zunehmend aus. Die Nachbarstadt
Oberhausen konnte sich diesem Trend mit der Errichtung der Einkaufs-„Mall“
CentrO erfolgreich entgegenstellen, was die Abwanderung von Kaufkraft aus
Duisburg hinaus jedoch zusätzlich verschärfte. Auch in Duisburg war viele
Jahre lang die vieldiskutierte Ansiedlung einer „Mall“ (Arbeitstitel:
MultiCasa) am Hauptbahnhof auf dem Gebiet des stillgelegten Güterbahnhofs
in Innenstadtnähe geplant. Da der Stadtrat 2005 in einer umstrittenen
Entscheidung beschloss, das Baugelände gegen den Willen des Investors als
Sondergebiet auszuweisen, ist dieses Projekt vom Tisch. Zurzeit ist
geplant, dort – wie im Innenhafen – Büros und Gewerbe anzusiedeln. Seit
September 2008 ist das innerstädtische Einkaufszentrum, das Forum
Duisburg, an der Königstraße eröffnet, welches zusammen mit dem ebenfalls
neu erbauten City Palais, in dem sich die neue Mercatorhalle und ein
Spielkasino befinden, den neuen Anziehungspunkt in der Stadtmitte bilden.
Am Rande der Innenstadt hat sich der Innenhafen als gelungenes Beispiel
einer Stadtumgestaltung etabliert, wo demnächst ein Büro- und Hotelgebäude
mit einer Nutzfläche von zirka 35.000 m² entstehen – das sogenannte
„Eurogate“. Die vorbereitenden Bauarbeiten haben bereits 2007 begonnen.
Direkt am Hauptbahnhof ist ein neues Areal mit dem Namen Duisburger
Freiheit geplant.
Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen
Titel „Ort der Vielfalt“.
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Unglücksort der
Loveparade |
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Am 24. Juli 2010 geriet die Stadt Duisburg in den Fokus der
Weltöffentlichkeit, als bei einem noch nicht geklärten Unfallgeschehen auf
der Loveparade 21 Menschen bei einer Massenpanik ums Leben kamen. Des
Weiteren wurden 541 Personen verletzt, etwa 40 davon schwer. Die
Loveparade wurde u. a. auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes
Duisburg Gbf unter dem Motto „The Art of Love“ veranstaltet.
Eingemeindungen
Zu Beginn des 19. Jahrhundert bildete die Stadt Duisburg im Kreis Wesel im
preußischen Herzogtum Kleve zusammen mit der als Enklave im Herzogtum Berg
und im Landkreis Düsseldorf liegenden Ortschaft Wanheim-Angerhausen die
Bürgermeisterei Duisburg. Unter den klevischen Städten zählte sie zur
viertwichtigsten nach Kleve, Wesel und Xanten. Zum Stadtgebiet gehörten
weitere Dörfer beziehungsweise Wohnplätze und Siedlungen, wie etwa
Duissern, Feldmark – das heutige Dellviertel, Neuenkamp, das heutige
Neudorf und Hochfeld. 1801 wurde das zu Moers gehörende Kasslerfeld nach
Duisburg umgemeindet.
1815 kam die Stadt nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft
wieder zu Preußen und wurde im Zuge der Verwaltungsgliederung des
Preußischen Staates 1816 dem neu gebildeten Landkreis Dinslaken im
Regierungsbezirk Kleve in der Provinz Jülich-Kleve-Berg zugeteilt. Schon
1822/23 traten die erste Änderungen ein: Die beiden Rheinprovinzen wurden
vereinigt, ebenfalls die Regierungsbezirke Kleve und Düsseldorf und aus
den Landkreisen Dinslaken und Essen der neue Landkreis Duisburg gebildet.
1857 schied die Stadt Duisburg durch Einführung der Städteordnung aus der
Bürgermeisterei Duisburg aus. Die Bürgermeisterei Duisburg-Land bestand
danach nur noch aus der Ortschaft Wanheim-Angerhausen. Im Jahre 1873 wurde
Duisburg kreisfrei und 1902 das mittlerweile zum Landkreis Ruhrort
gehörende Wanheim-Angerhausen wieder mit der Stadt Duisburg vereinigt.
Danach folgten weitere Eingliederungen, und zwar:
- am 1. Oktober 1905: die Städte Meiderich (Stadtrechte seit 1895) und
Ruhrort (Stadtrechte seit 1857, mit der 1904 eingegliederten Gemeinde
Beeck).
- am 1. August 1929: die Stadt Hamborn (seit 1900 kreisangehörige
Stadt im Landkreis Ruhrort, später Dinslaken und seit 1911 Stadtkreis)
sowie die Ortschaften Rahm, Huckingen, Buchholz, Wedau, Bissingheim,
Mündelheim, Großenbaum, Serm, Ehingen und Hüttenheim (alle Amt
Angermund, Landkreis Düsseldorf). Die neugegliederte Stadt erhielt
zunächst den Namen Duisburg-Hamborn, der 1935 in „Duisburg“ geändert
wurde.
- am 1. Januar 1975: die Städte Homberg (Stadtrechte seit 1921),
Rheinhausen (gebildet 1923 aus den Bürgermeistereien Friemersheim und
Hochemmerich, Stadtrechte seit 1934) und Walsum (Stadtrechte seit 1958),
die Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen (bis 1950 Amt Rumeln) sowie der
Ortsteil Baerl der Gemeinde Rheinkamp (bis 1950 Bürgermeisterei
Repelen-Baerl).
Duisburg-Hamborn
„Duisburg-Hamborn“ war von 1929 bis 1935 der Name der heutigen Stadt
Duisburg. Ihren Doppelnamen erhielt die neu gebildete Stadt 1929, als die
beiden Stadtkreise Duisburg und Hamborn zusammen mit den im Süden
liegenden Gemeinden zu einem neuen Stadtkreis vereinigt wurden. 1935 wurde
die Stadt in „Duisburg“ umbenannt. Schon vorher waren die Doppelnamen von
Barmen-Elberfeld in Wuppertal und von Gelsenkirchen-Buer aufgegeben
worden. 1940 wurde auch Krefeld-Uerdingen in Krefeld umbenannt.
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatte die Stadt lediglich etwa 4.000
Einwohner. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung nahm die Bevölkerung
in der Stadt zu. 1903 überschritt die Bevölkerung erstmals die Zahl von
100.000. Durch Eingemeindungen in die Stadt wurde bereits 1906 die Marke
von 200.000 erreicht. 1929 wurde durch neuerliche Eingemeindungen die
Marke von 400.000 überschritten. Den höchsten Stand erreichte Duisburg
1975 mit 591.635 Einwohnern, als weitere Stadtteile eingemeindet worden
waren. Seit diesem Zeitpunkt nimmt die Bevölkerung kontinuierlich ab.
Heute hat die Stadt etwa 489.000 Einwohner
.
Demografie
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Bevölkerungspyramide Duisburgs im Jahr 2006 |
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Wie es bei nahezu allen Großstädten der Fall ist, so ist auch Duisburg
in seinen heutigen Grenzen das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen. Die
Stadt war lange Zeit die zehntgrößte Stadt Deutschlands, da sie jedoch in
den letzten 30 Jahren mehr als 17 Prozent ihrer Einwohner verloren hat,
steht sie nunmehr auf dem 15. Platz. 2005/2006 wurde die Stadt von
Leipzig, Dresden und Nürnberg überholt. Noch Anfang der 1970er Jahre
lebten auf dem Gebiet der heutigen Stadt etwa 650.000 Menschen.
Auf dem Gebiet vor den großen Eingemeindungen lebten am 31. Dezember
1974 nach Angaben des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik
Nordrhein-Westfalen 428.594 Menschen. Bis heute ist die Zahl der dort
lebenden Einwohner um 24 Prozent auf knapp 325.000 gesunken. Gegenüber
1961 ist das sogar ein Verlust von 35 Prozent. Die Einwohnerdichte ist
seit 1961 von etwa 3500 Einwohner je km² auf 2304 Einwohner je km² auf dem
Gebiet vor der Gebietsreform gesunken.
Anfang der 1970er Jahre betrug der Anteil ausländischer Bürger nicht
einmal sechs Prozent, heute liegt der Anteil der Menschen mit
ausländischem Pass bei etwa 15 Prozent. In den letzten zehn Jahren haben
sich etwa 45.000 Menschen mit Migrationshintergrund einbürgern lassen.
Insgesamt haben dem Bericht des Statistischen Bundesamtes vom Mai 2007
zufolge 25,9 % der Duisburger Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Zum
Vergleich: Stuttgart 40,1 %, Frankfurt am Main 39,5 %, Düsseldorf 32,3 %,
Dortmund 28,1 %, Essen 21,4 %.
Der Sozialbericht 2008 der Stadt Duisburg weist einen Anteil von 32,7
Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund aus – einen Prozentpunkt
mehr als im Vorjahr.
Politik und Gesellschaft
An der Spitze der Stadt Duisburg stand schon seit etwa 1270 ein Rat und
seit 1275 zwei Bürgermeister. Der Rat hatte zehn bis 22 Mitglieder. Der
Wahlmodus für den Rat wurde mehrfach geändert. In der Regel wechselten
seine Mitglieder jährlich am 10. August (Laurentiustag). Ab 1566 behielt
sich der Herzog von Kleve das Recht, den Bürgermeister und zwei Räte
selbst zu ernennen. Dennoch machte der Herzog hiervon kaum Gebrauch. Neben
dem Rat taucht seit dem 15. Jahrhundert ein weiteres Gremium als
Bürgerbeteiligung auf, der „Sechzehner“. Ihm gehörten je vier Vertreter
der vier Stadtviertel an. Ein weiteres größeres Gremium war der
„Vierundzwanziger“. Jedoch kann man bei beiden Gremien nicht von einer
echten Bürgerbeteiligung im heutigen Sinne sprechen. Sie hatten meist nur
beratende Funktion. 1713 wurde die freie Ratswahl vorübergehend
aufgehoben. 1807 wurde in französischer Zeit die Munizipalverfassung mit
einem Munizipalrat eingeführt. Seit 1856 gab es „Stadtverordnete“, später
Ratsherren. Die Leitung der Stadt übernahm in französischer Zeit der
Maire, in preußischer Zeit ein Bürgermeister beziehungsweise später
Oberbürgermeister.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister
von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die
Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen
Oberbürgermeister ein und führte 1946 die Kommunalverfassung nach
britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der
Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat
wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und
Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren
wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor
als Leiter der Stadtverwaltung. 1997 wurde die Doppelspitze in der
Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen
Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der
Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt.
2004 wurde zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren ein Oberbürgermeister
gewählt, der nicht der SPD angehört. Adolf Sauerland, CDU, gewann im
zweiten Wahlgang mit 61,2 Prozent gegen seine Vorgängerin Bärbel Zieling,
SPD. 2011 wurden mehr als 55.000 Unterschriften für seine Abwahl
gesammelt. Der Bürgerentscheid wurde am 12. Februar 2012 durchgeführt.
Nach dem amtlichen Endergebnis wurde Adolf Sauerland mit 129.626 Stimmen
(35,52% der Abstimmungsberechtigten) abgewählt. Erforderlich wären 91.228
Stimmen (25 %) gewesen. 21.538 Wahlberechtigte (5,90 %) votierten gegen
die Abwahl. Am 16. Februar 2012 übernahm Stadtdirektor Peter Greulich
(Bündnis 90/Die Grünen) vorübergehend die Leitung der Verwaltung, die
repräsentativen Aufgaben wird der Erste Bürgermeister Benno Lensdorf (CDU)
erfüllen. Ein neuer Oberbürgermeister wird voraussichtlich am 15. Juni
2012 gewählt.
In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Diese werden bei
jeder Kommunalwahl neu gewählt. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der
Bezirksbürgermeister (ehem. Bezirksvorsteher). Die SPD stellt seit der
letzten Wahl sechs Bezirksbürgermeister: Winfried Boeckhorst
(Rheinhausen), Hans-Joachim Paschmann (Homberg/Ruhrort/Baerl), Dietmar
Elias (Süd), Daniela Stürmann (Meiderich/Beeck), Uwe Heider (Hamborn) und
Heinz Plückelmann (Walsum). Ein Bezirksbürgermeister gehört der CDU an.
Dieser ist Hartmut Spieckermann im Bezirk Mitte.
Bürgermeister bis 1876
- 1851–1863: Gottfried Schlegtendal
- 1863–1873: Otto Keller
- 1873–1876: Friedrich Wilhelm Wegner (ab 1876 „Oberbürgermeister“)
Die Oberbürgermeister seit 1876
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- 1876–1879: Friedrich Wilhelm Wegner
- 1879–1914: Carl Lehr
- 1914–1933: Karl Jarres, DVP
- 1933–1934: Ernst Heinrich Kelter
- 1934–1937: Just Dillgardt, NSDAP
- 1937–1945: Hermann Freytag, NSDAP
- 1945–1947: Heinrich Weitz, CDU
- 1947–1948: Leo Storm, CDU
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- 1948–1969: August Seeling, SPD
- 1969–1974: Arnold Masselter, SPD
- 1975: Ernst Ermert, SPD, Ratskommissar
- 1975–1997: Josef Krings, SPD
- 1997–2004: Bärbel Zieling, SPD
- 2004–2012: Adolf Sauerland, CDU
- 2012: Benno Lensdorf, CDU (kommissarisch)
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Die Oberstadtdirektoren 1946 bis 1997
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- 1946–1956: Gustav Klimpel
- 1956–1960: Fritz Seydaack
- 1960–1967: Gerhard Bothur, (SPD)
- 1967–1978: Ernst Caumanns, (SPD)
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- 1978–1986: Herbert Krämer, (SPD)
- 1986–1994: Richard R. Klein, (SPD)
- 1994–1997: Norbert Giersch, (SPD)
- 2012: Peter Greulich, Bündnis 90/Die Grünen (kommissarisch)
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Der Stadtrat
Der Stadtrat der Stadt Duisburg hat insgesamt 74 Mitglieder. Bei der
letzten Wahl im September 2009 verteilten sie sich wie folgt auf die
Parteien:
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SPD |
CDU |
Grüne |
Die Linke |
FDP |
BL |
SGU |
JUDU |
DAL |
FW-BU |
Gesamt |
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2009 |
29 |
25 |
6 |
6 |
3 |
1 |
1 |
1 |
1 |
1 |
74 |
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Es regiert eine "Haushaltsmehrheit" aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und
Die Linke.
Finanzielle Situation der Stadt
Ähnlich wie viele andere Großstädte steckt Duisburg seit Jahren in einer
finanziellen Krise. So genannte Kassenkredite sollen eigentlich nur
kurzfristige Engpässe vermeiden. Die gelegentliche Liquiditätsspritze
wurde jedoch für zahlreiche Gemeinden zum Dauertropf.
Im Duisburger Entwurf für das Haushaltsjahr 2006 wurde als Höchstbetrag
für Kassenkredite 1,25 Milliarden Euro festgelegt (0,7 Mrd. 2004). Durch
die so genannte Haushaltsicherung soll die Neuverschuldung beendet werden.
Das wird in Duisburg für 2013 bis 2019 angestrebt. Danach könnten
Alt-Schulden abgetragen werden. Duisburg steht unter der Kommunal- und
Finanzaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf.
Stadtwappen
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Ehemaliges
Wappen der Stadt Duisburg |
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Das Wappen der Stadt Duisburg zeigt in von Gold und Rot geteiltem Schild
oben einen wachsenden, rot gezungten schwarzen Doppeladler, unten eine
dreitürmige silberne gezinnte Burg. Die Stadtflagge ist weiß-rot belegt
mit dem Wappen. Das Wappen wurde der Stadt am 31. Januar 1977 vom
Regierungspräsidenten in Düsseldorf verliehen. Es ist jedoch bereits im
Jahre 1527 bezeugt. Es kann teilweise als „redendes“ Wappen bezeichnet
werden, denn die Burg weist auf den Namen der Stadt hin. Der Reichsadler
deutet auf die Zugehörigkeit zum Reich und weist auf die ehemalige
Reichsfreiheit hin, die jedoch bereits 1290 an die Herren von Kleve
verpfändet war. Die Farben Rot und Weiß verweisen auf die ehemalige
Zugehörigkeit der Stadt zur Hanse.
Städtepartnerschaften
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand der Gedanke der Städtepartnerschaften
in Europa, dessen Ziele es waren, die Annäherung ehemaliger Kriegsgegner
zu fördern und den Frieden in Europa wiederherzustellen. In diesem Sinne
schloss die Stadt Duisburg mit der britischen Hafenstadt Portsmouth im
Jahr 1950 ihre erste Städtepartnerschaft, die noch heute sehr lebendig
ist, was unter anderem in vielfältigen Austauschprogrammen zum Ausdruck
kommt. Der 1948 in Duisburg stationierte britische Stadtkommandant Captain
Colin Hutchison, der persönliche Kontakte nach Portsmouth hatte, schlug
seinerzeit die Städtepartnerschaft vor. Ebenso lebendig ist die
Partnerschaft zur französischen Hafenstadt Calais, die seit 1964 besteht.
Heute sind die Ziele der Städtepartnerschaften weitaus umfangreicher.
Sie reichen von der Unterstützung des Prozesses der europäischen Einigung
über die weltweite Völkerverständigung bis hin zur Förderung
wirtschaftlicher und kultureller Interessen. So schloss die Stadt Duisburg
in der Vergangenheit beispielsweise Städtepartnerschaften mit der
chinesischen Stadt Wuhan oder der türkischen Stadt Gaziantep. Im März 2011
wurde eine Städtepartnerschaft mit dem US-amerikanischen Fort Lauderdale
geschlossen.
Die Stadt Duisburg unterhält mit folgenden Städten eine
Städtepartnerschaft:
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Portsmouth (Vereinigtes Königreich), seit 1950
Calais (Frankreich), seit 1964
Lomé (Togo), seit 1973
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Wuhan (Volksrepublik China), seit 1982
Vilnius (Litauen), seit 1985
Gaziantep (Türkei), seit 2005
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Perm (Russland), seit 2007
San Pedro Sula (Honduras), seit 2008
Fort Lauderdale (USA), seit 2011
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Religionen
Duisburg gehörte im Mittelalter zum Bistum Lüttich, später zum Erzbistum
Köln.
Protestantische Kirchen
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Salvatorkirche |
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1543 wurde auf Beschluss des Rates der Stadt im evangelischen Sinne
gepredigt und in den Folgejahren auch das Abendmahl in beiderlei Gestalt
(„Brot und Wein“) gefeiert, so dass bis 1555 die Reformation endgültig Fuß
fassen konnte. Vorherrschend war das reformierte Bekenntnis. 1610 wurde in
der Duisburger Salvatorkirche der Synodalverband der reformierten
Gemeinden Jülich, Kleve und Berg gegründet, zu dem auch die Gemeinde in
Duisburg gehörte. Die Gegenreformation konnte sich nicht durchsetzen. 1727
bildete sich auch eine lutherische Gemeinde. Beide Konfessionen
vereinigten sich 1891 zur unierten Gemeinde von Duisburg. In preußischer
Zeit wurde Duisburg Sitz einer Superintendentur innerhalb der Rheinischen
Provinzialkirche der Evangelischen Kirche in Preußen, aus der später der
Kirchenkreis Duisburg innerhalb der heutigen Evangelischen Kirche im
Rheinland hervorging. Walsum gehört zum Kirchenkreis Dinslaken und das
linksrheinische Duisburg zum Kirchenkreis Moers. Duisburg ist Sitz der
großen evangelischen Hilfsorganisation Kindernothilfe.
- Römisch-Katholische Kirche
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Liebfrauenkirche |
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Die nach der Reformation in Duisburg verbliebenen Katholiken gehörten
weiterhin zum Erzbistum Köln. Nach dessen Auflösung 1801 kam Duisburg zum
Bistum Münster. Seit 1958 gehören die Pfarrgemeinden in den damaligen
Grenzen Duisburgs zum neu gegründeten Bistum Essen. Nach der 2006
erfolgten Neuordnung der Pfarreienstruktur sind dies die Pfarreien St.
Norbert, St. Johann (beide Hamborn), St. Michael (Meiderich), Liebfrauen
(Mitte) und St. Judas Thaddäus (DU-Süd), die jeweils aus mehreren ehemals
selbständigen Gemeinden bestehen. Die 18 Pfarrgemeinden des
linksrheinischen Dekanats Duisburg-West und des zum Dekanat Dinslaken
gehörenden Pfarrverbands Walsum – diese Gebiete wurden erst 1975 nach
Duisburg eingemeindet – gehören weiterhin zum Bistum Münster.
- Andere christliche Kirchen
Die evangelischen und römisch-katholischen Kirchengemeinden in Duisburg
sind Mitglieder in der 1993 gegründeten Arbeitsgemeinschaft christlicher
Kirchen Duisburg. Dieser Arbeitsgemeinschaft gehören darüber hinaus die
Griechisch-Orthodoxe Kirche, die Selbständige Evangelisch-Lutherische
Kirche, die Armenische Apostolische Kirche, die Arbeitsgemeinschaft
Evangelischer Freikirchen sowie die Apostolische Gemeinschaft mit vier
Gemeinden in Beeck, Hamborn, Walsum und Wanheimerort an. Auch in Duisburg
vertreten ist die Neuapostolische Kirche mit 15 Kirchengebäuden innerhalb
des Stadtgebietes.
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Jüdisches
Gemeindezentrum |
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- Judentum
Die jüdische Gemeinde der Städte Duisburg, Mülheim an der Ruhr und
Oberhausen hat ein gemeinsames Gemeindezentrum mit Synagoge im Duisburger
Innenhafen. Für die etwa 2.800 Mitglieder starke Gemeinde wurde ein Umzug
aus dem kleinen Mülheimer Gemeindezentrum notwendig. Gemeinsam beschlossen
die Jüdische Gemeinde und die drei Städte Duisburg, Mülheim und Oberhausen
einen Neubau in Duisburg. Seit Einweihung des Gemeindezentrums der
Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen im Jahre 1999 ist
dieser Ort mit Leben gefüllt. Es finden dort unter anderem
Kulturveranstaltungen statt, so eine Jüdische Buchmesse sowie die
Jüdischen Kulturtage im Rheinland für das westliche Ruhrgebiet. Aber auch
das Engagement im Bereich der Familien- und Jugendarbeit ist in den Räumen
des Gemeindezentrums in Duisburg mit dem Kinder- und Jugendzentrum
Tikwatejnu beheimatet − Tikwatejnu ist Hebräisch und bedeutet übersetzt
„Unsere Hoffnung“.
- Islam
Etwa acht Prozent der Duisburger Bürgerinnen und Bürger bekennen sich
zum Islam. In einigen Stadtbezirken Duisburgs ist der Anteil der
islamischen Bevölkerung wesentlich höher. Im Stadtteil Marxloh wurde am
26. Oktober 2008 die Duisburger Merkez-Moschee eröffnet. Das integrative
Konzept und die Zusammenarbeit von Stadt und islamischen Religionsvereinen
hat bundesweit für Aufsehen gesorgt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Im Bereich um
die Marina und den Innenhafen sind nachts viele Objekte beleuchtet
und weithin sichtbar, wie hier unter anderem das Rathaus, der
Stadtwerketurm, die Salvatorkirche und die Synagoge. |
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Duisburg bietet ein großes Angebot an kulturellen Einrichtungen und
Veranstaltungen. Herausragend wichtiges Ereignis sind die alljährlich seit
1977 (außer 2005) stattfindenden Duisburger Akzente, die sich jeweils mit
einem kulturell aktuellen Thema auseinandersetzen, und das
Traumzeit-Festival im Landschaftspark Duisburg-Nord. Überregional
bedeutsam sind die im gesamten Ruhrgebiet stattfindende RuhrTriennale und
das Klavierfestival Ruhr.
Von besonderer Bedeutung sind die Stätten und Aktivitäten der
Industriekultur, die dem gesamten Ruhrgebiet ein neues Gesicht geben
sollen. Der Landschaftspark Duisburg-Nord, der Hafenstadtteil Ruhrort und
der am Rande des Stadtzentrums gelegene Innenhafen sind die Duisburger
Hauptattraktionen an der Route der Industriekultur.
Theater
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Das
Stadttheater |
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Das 1912 im klassizistischen Stil erbaute Theater Duisburg (Entwurf:
Martin Dülfer) gilt als das kulturelle Zentrum Duisburgs. Es wird seit
1956 von der Deutschen Oper am Rhein zusammen mit den Duisburger
Philharmonikern bespielt. Die Deutsche Oper am Rhein ist eine
Theatergemeinschaft der Nachbarstädte Düsseldorf und Duisburg. Sie hat
neben Oper und Operette/Musical auch Ballett im Programm. Bereits von 1887
bis 1921 bestand eine Theaterehe mit Düsseldorf. Diese wurde von einer
eigenständigen Duisburger Oper und einer Theatergemeinschaft mit dem
Schauspielhaus Bochum abgelöst, die bis 1935 bestand.
Duisburg besitzt kein eigenes Schauspielensemble. Im Stadttheater
werden Inszenierungen anderer Theater, insbesondere aus der
Rhein-Ruhr-Region, gezeigt.
Weitere Theater sind das Kleinkunsttheater „Die Säule“ im Dellviertel,
die Kleine Bühne Friemersheim, das Kinder- und Jugendtheater „Kom’ma“ in
Rheinhausen sowie die Kleinkunstbühne Meiderich. Der älteste noch
existierende Theaterverein in Duisburg ist die „bühne47 – Ketteler
Spielschar“ mit Sitz im Ortsteil Rheinhausen. Aufgrund von
Zahlungsschwierigkeiten senkte sich für die freie Schauspielbühne „Comödie
Duisburg“ der Vorhang im Juli 2008.
Veranstaltungsorte
1962 wurde die Duisburger Mercatorhalle in der Innenstadt eingeweiht. Sie
ersetzte die 1887 eröffnete und 1942 zerstörte Tonhalle, die an der
gleichen Stelle stand. Die Mercatorhalle galt 40 Jahre lang als die „gute
Stube“ der Stadt. Diese Konzert- und Veranstaltungshalle wurde 2005
abgerissen, um Platz für das City Palais zu schaffen, das unter anderem
ein im Februar 2007 eröffnetes Spielcasino und die „neue“ Mercatorhalle
beherbergt. Der große Saal dieser Halle bietet Platz für 1750 Personen und
wurde im April 2007 eröffnet. Die Duisburger Philharmoniker haben in der
Mercatorhalle ihre Spielstätte.
Das Theater am Marientor (TaM) ist ein ehemaliges Musicaltheater („Les
Miserables“) und wird heute für unterschiedlichste Bühnenveranstaltungen
angemietet. Die Duisburger Philharmoniker nutzten es während der
Schließung der Mercatorhalle als Ausweichquartier.
Die Rhein-Ruhr-Halle in Hamborn fasste bis zu 4450 Sitzplätze.
Unrenoviert und nicht optimal beheizt verlor sie mit der Zeit an Bedeutung
und wurde im März 2011 geschlossen. In den Stadtteilen befinden sich
außerdem die Rheinhausen-Halle, die Stadthalle Walsum, die Glückauf-Halle
in Homberg-Hochheide und der Steinhof in Huckingen. Veranstaltungsorte in
der Kulisse einer stillgelegten Eisenhütte sind die Kraftzentrale (bis zu
4140 Plätze), die Gießhalle und die Gebläsehalle im Landschaftspark
Duisburg-Nord. Regelmäßige Comedy- und Musikveranstaltungen (letztere vor
allem mit lokalen Gruppen) finden auch in der Kulturzentrale
HundertMeister am Dellplatz, im Kultur- und Freizeitzentrum Die Säule und
im Pulp statt, ein 2002 zu einer mittelalterlich anmutenden Burg
umgebautes Bahnhofsgebäude. Ebenfalls in Hochfeld befindet sich das
Kulturzentrum Alte Feuerwache.
Gastronomie und Nachtleben
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Die
Schifferbörse |
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In Duisburg gibt es zahlreiche Bars, Cafés, Diskotheken, Lokale und
Restaurants. Besonders bekannt ist die Gastronomie-Meile am Duisburger
Innenhafen. Entlang der mit einem Damm abgeteilten und aufgestauten
Wasserfläche befinden sich teils in wieder hergerichteten alten
Getreidespeichern, teils modernen Bürokomplexen mehrere
Gastronomiebetriebe, Restaurants, Cafés, Biergärten und Cocktailbars.
Ebenso bekannt für seine vielen Lokale ist der Dellplatz in der
Duisburger Innenstadt. Weit bekannt ist die Kulturzentrale HundertMeister,
in der Kulturveranstaltungen verschiedenster Art stattfinden, wie
Konzerte, Theater oder Comedy. In unmittelbarer Nähe befindet sich
Duisburgs älteste Hausbrauerei, das Webster aus dem Jahr 1992, wo
ebenfalls Konzerte stattfinden können. Im Universitätsviertel mit der
ältesten Duisburger Studentenkneipe Finkenkrug, die die größte Bierauswahl
Nordrhein-Westfalens besitzt, findet man eine abwechslungsreiche
Kneipenlandschaft.
Zu den bekanntesten Restaurants zählen das Restaurant in Duisburgs
ältestem Wohngebäude, dem Dreigiebelhaus, welches 1536 erbaut wurde, und
die Gaststätte Lindenwirtin in Duissern, die in einem um 1760 gebauten
Fachwerkhaus untergebracht ist. Ebenfalls bekannt ist die Schifferbörse im
Hafenstadtteil Ruhrort.
Insgesamt gibt es in Duisburg neun Diskotheken. Dazu zählt der Delta
Musik Park in Duisburg-Hamborn, der in einem ehemaligen Zirkuszelt
untergebracht ist. Mit einer Nutzfläche von 4.500 Quadratmetern zählt das
Delta zu den größten Diskotheken in Deutschland. Im ehemaligen
Bahnhofsgebäude im Stadtteil Hochfeld befindet sich das Tanzlokal des
Eventschlosses Pulp.
Im Jahr 2007 eröffnete das Casino Duisburg im Citypalais, welches die
größte Spielbank der Westspiel-Gruppe ist. Es verfügt über 354 Automaten
im Automatencasino und 29 Spieltische im klassischen Spiel. In den ersten
zehn Monaten zählte das Duisburger Casino 700.000 Besucher und
erwirtschaftete einen Bruttospielertrag von 55,4 Millionen Euro, womit es
hinter Berlin und Stuttgart den dritthöchsten Bruttospielertrag aller
deutschen Spielbanken erzielte.
Lichtspielhäuser
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Am Hauptbahnhof
befindet sich das UCI-Multiplex-Kino |
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In Duisburg gibt es heute noch zwei Lichtspielhäuser. Dabei gab es in
den 1960er Jahre in fast jedem Stadtteil ein Lichtspieltheater, doch das
Kinosterben machte auch vor Duisburg nicht halt. Zuletzt blieben mit dem
„Europa“ (das bis zur Insolvenz im Sommer 2008 die „Comödie“ beherbergte),
dem „Gloria“ (jetzt ein Modegeschäft) und dem „Residenz“ (im Zuge des Baus
des Einkaufszentrums „Forum Duisburg“ abgerissen) noch drei
innerstädtische Kinozentren übrig. Doch letztlich haben auch sie unter
anderem wegen der Konkurrenz mit dem UCI-Multiplex-Kino am Hauptbahnhof
schließen müssen.
Neben dem Multiplex-Kino befindet sich am Dellplatz mit dem Filmforum
eines der ältesten kommunalen Kinos Deutschlands. Das Filmforum, welches
1970 eröffnet wurde, besitzt einen Kinosaal im Stile der 1950er Jahre und
ein bedeutendes filmhistorisches Archiv. Alljährlich ist es zudem
Ausrichter der Duisburger Filmwoche. Seit 1996 veranstaltet das Filmforum
zusammen mit dem Landschaftspark Nord das Sommerkino. Für etwa einen Monat
dient die Gießhalle des Landschaftsparks als Kulisse für das
Freilichtkino, das neben aktuellen Filmen auch Klassiker zeigt.
Museen und Kunst
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Eberhard
Bosslet – U-Bahnhof – Auf dem Damm, Meiderich, seit 2001 |
"Lebensretter“-Brunnen von Niki de Saint Phalle in der Innenstadt |
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Museum
Küppersmühle am Innenhafen |
"David“ (2010)
- in Duisburg |
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Das Wilhelm-Lehmbruck Museum – Zentrum Internationaler Skulptur ist in
einem vom Sohn Lehmbrucks entworfenen Museumsbau von 1964 untergebracht.
Es zeigt – ausgehend von dem Werk des Duisburger Künstlers Wilhelm
Lehmbruck (1881–1919) – eine europaweit einmalige Sammlung moderner
Bildhauerkunst.
Das nahezu allseitig verglaste Lehmbruck-Museum liegt am Westrand des
Kant-Parks, einem öffentlichen Skulpturenpark mit mittlerweile mehr als 40
Plastiken, darunter die kolossale Skulptur David des deutschen Künstlers
Hans-Peter Feldmann. Der „Dialog zwischen Museum und Außenwelt“ soll sich
in der angrenzenden Fußgängerzone mit seiner Brunnenmeile und den von
Künstlern gestalteten U-Bahn-Stationen (unter anderen von Eberhard
Bosslet, Isa Genzken und Gerhard Richter) fortsetzen.
Ein auffälliges Wahrzeichen der Stadt ist der „Lebensretter“-Brunnen
mit einer sieben Meter hohen, einem Vogel ähnelnden, Schutz gewährenden
und Stärke ausstrahlenden Figur, an die sich eine kleinere Figur
hilfesuchend anklammert. Diese Figurenkombination im Stil der poppigen
„Nana“-Figuren stammt von der französischen Künstlerin Niki de Saint
Phalle. Die Brunnenfigur steht auf einer von Jean Tinguely aus
Schrottteilen konstruierten rotierenden Plattform.
Ebenfalls an den in Meiderich geborenen Lehmbruck erinnert ein von der
Stadt Duisburg vergebenes „Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium“ für junge
Künstler, dessen Stipendiaten kostenlose Wohnateliers im historischen
Dreigiebelhaus zur Verfügung gestellt werden.
Das Museum Küppersmühle für moderne Kunst präsentiert sich in einem von
Herzog & de Meuron umgestalteten Innenhafen-Getreidespeicher. Die Sammlung
Junge Kunst in den Räumen der König-Brauerei in Beeck, das Museum DKM
sowie die Cubus Kunsthalle beschäftigen sich ebenfalls mit moderner Kunst.
Das Museum DKM in der Duisburger Innenstadt und die Galerie DKM im
Garten der Erinnerungen im Duisburger Innenhafen, beide von der
gleichnamigen Stiftung getragen, sind private Ausstellungshäuser. Während
das Museum erstmals die Privatsammlung der Mäzene Dirk Krämer und Klaus
Maas der Öffentlichkeit zugänglich macht und Wechselausstellungen zeigt,
widmet sich die Galerie ausschließlich zeitgenössischer Kunst.
Das Kultur- und Stadthistorisches Museum befindet sich seit 1991 in
einem ehemaligen Getreidespeicher am Innenhafen. Besondere Aufmerksamkeit
verdienen die wissenschaftsgeschichtlich wertvollen Globen der
Mercator-Schatzkammer, die dem Lebenswerk des Mathematikers und
Kartografen Gerhard Mercator gewidmet wurde. Im selben Gebäude
untergebracht ist das Museum Stadt Königsberg, das die Geschichte der
alten ostpreußischen Stadt darstellt.
Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt ist mit seiner umfangreichen
Sammlung in einem ehemaligen Jugendstil-Hallenbad in Ruhrort/Laar
untergebracht. Zum Museum gehören zwei historische Dampfschiffe, die im
Ruhrorter Hafen ankern.
Kleinere Museen sind das Haniel Museum in Ruhrort, das Lehrerhaus
Friemersheim in Rheinhausen, das Niederrheinische Karnevalsmuseum am
Mattlerbusch, das Naturwissenschaftliche Museum in Wedau, das Bienenmuseum
in Rumeln-Kaldenhausen und das Bergbaumuseum Rheinhausener
Bergbausammlung. Das Radiomuseum in Ruhrort zeigt außer Radios auch
Schallplattenspieler. In Duisburg-Rahm befindet sich das Traktormuseum des
Rahmer Traktor-Clubs.
Das Atlantis Kindermuseum, untergebracht in einem
Innenhafen-Getreidespeicher, war eine naturwissenschaftlich-technische
Erlebniswelt, die Ende 2007 schließen musste. Stattdessen ist jetzt das
„Legoland Discovery Centre“ in der Werhahnmühle untergebracht.
Am Innenhafen entsteht eines der größten Archivgebäude Deutschlands.
Bis 2012 realisiert der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes
Nordrhein-Westfalen das Landesarchiv NRW. Das denkmalgeschützte 48 m lange
Speichergebäude aus den 1930er Jahren wird durch einen 76 m hohen
Archivturm im Zentrum ergänzt und auf 200 m verlängert.
In den nächsten Jahren soll ein NS-Dokumentationszentrum gebaut werden,
das in einem Neubau gemeinsam mit der Volkshochschule und der
Stadtbibliothek untergebracht ist. Schwerpunkt des Zentrums soll eine
Dauerausstellung zum Thema Duisburg im Nationalsozialismus sein.
Bauwerke
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Salvatorkirche |
Karmelkirche
Duisburg. Blick in den gotischen Chor der alten Minoritenkirche |
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Das Duisburger Rathaus geht zurück auf den mittelalterlichen Könighof,
der an derselben Stelle gestanden hat. Das heutige, im Stil der
Frührenaissance (Historismus) errichtete Gebäude, wurde 1902 durch den
Karlsruher Architekten Friedrich Ratzel fertiggestellt. Das erste Rathaus,
das sich hier befand, stammte aus dem Mittelalter und wurde im Jahre 1361
zum ersten Mal erwähnt. Es wurde 1802 abgebrochen und am Ort des alten
Gerichtshauses am Weinmarkt neu erbaut. 1843 wurde dieses Rathaus abermals
durch einen Neubau an der heutigen Stelle ersetzt. Seit 1878 befindet sich
auf der Mitte des Burgplatzes vor dem Rathaus der Mercatorbrunnen.
Die neben dem Rathaus stehende Salvatorkirche befindet sich ebenfalls
auf dem Gelände des Königshofes. Hier stand erstmals im 9. Jahrhundert
eine Kirche. Nach einem Brand im 13. Jahrhundert wurde 1415 der Neubau
fertiggestellt. Seit 1571 ist die am Innenhafen gelegene Salvatorkirche
evangelisch. In die benachbarte katholische Karmelkirche von 1961 sind
Teile der im Krieg zerstörten Minoritenkirche von 1271 integriert worden.
Zuvor gehörte diese Klosterkirche in den Komplex der im Krieg zerstörten
ältesten katholischen Stadtkirche, der Liebfrauenkirche. Rathaus,
Salvatorkirche und Liebfrauenkirche bildeten vor dem Zweiten Weltkrieg die
typische Drei-Türme-Silhouette der Stadt.
Die Liebfrauenkirche wurde nach dem Krieg an anderer Stelle inmitten
des neuen Duisburger Stadtzentrums am Stadttheater wiederaufgebaut. Die
Glasfenster, Baldachin und zahlreiche andere Einrichtungsgegenstände der
Liebfrauenkirche stammen aus der Vatikankirche der Brüsseler
Weltausstellung von 1958.
1153 wurde die Marienkirche als erste Niederlassung des
Johanniterordens in Deutschland errichtet. Der heutige klassizistische Bau
geht zum größten Teil auf das Jahr 1802 zurück. Seit dem 16. Jahrhundert
ist die Kirche evangelisch.
Die Abtei Hamborn mit der Abteikirche St. Johann Baptist im Norden der
Stadt geht auf das 11./12. Jahrhundert zurück, ein Vorgängerbau ist von
900. Die Abtei gehört zum Prämonstratenser-Orden. Die spätromanische
katholische Pfarrkirche St. Dionysius in Mündelheim wurde 1221 erbaut.
Das 1999 fertiggestellte Jüdisches Gemeindezentrum (Architekt: Zvi
Hecker) liegt im Innenhafen unweit der in der Pogromnacht 1938 zerstörten
alten Synagoge von 1875. Sie gilt als ein herausragendes Beispiel
zeitgenössischer skulpturaler Architektur.
Mit der im Oktober 2008 fertig gestellten Merkez-Camii der DITIB in
Marxloh steht in Duisburg ein Gebetsraum für 1.200 Gläubige mit einem 34
Meter hohen Minarett und einem 23 Meter hohen silberfarbenen Kuppeldach.
Das am Rande des Innenhafens gelegene Dreigiebelhaus, errichtet 1536,
ist das älteste noch erhaltene Wohngebäude Duisburgs. Der ältere
Gebäudeteil des Amts- und Landgerichts Duisburg wurde 1876 im Stil der
Neo-Renaissance fertiggestellt.
Die von Herzog & de Meuron 1999 zum Museum umgebaute Küppersmühle von
1909 ist der architektonisch bedeutsamste Teil der Speicherzeile im
Innenhafen.
Zwischen 1981 und 1991 wurden 23 Ziegel-Rundbauten – „Keksdosen“ –
(Architekten: Peter Poelzig und andere) errichtet. Sie sind die
markantesten Gebäude der in Neudorf am Rande des Duisburger Stadtwaldes
gelegenen Universität. Das im Universitäts-Stadtteil gelegene „Haus der
Wirtschaftsförderung“, das Technologiezentrum und das
Mikroelektronikzentrum wurden 1992 bis 1996 von Norman Foster errichtet.
Im Landschaftspark Duisburg-Nord kann man seit 1994 ein stillgelegtes
Hüttenwerk besichtigen und sogar einen Hochofen besteigen. Nachts ist die
Anlage durch die Beleuchtung eine riesige Lichtskulptur.
Im Rahmen der RUHR.2010 wurde das Brückenbauwerk Tiger and Turtle –
Magic Mountain auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe errichtet. Es erinnert an
eine Achterbahn und ist zu großen Teilen begehbar.
Sport
Die Dachorganisation der Duisburger Sportvereine stellt der Stadtsportbund
(SSB) Duisburg dar, welcher dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen
angeschlossen ist. Insgesamt gehören dem SSB Duisburg ungefähr 500 Vereine
mit über 110.000 Mitgliedern an.
Duisburg ist Sitz des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, des
Deutschen Kanu-Verbandes, des Westdeutschen- Fußball und
Leichtathletikverbandes sowie weiterer überregionaler Sportverbände.
Sportvereine
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Der MSV ist der
bekannteste Verein aus Duisburg |
Die Füchse
Duisburg spielten von 2005 bis 2009 in der DEL |
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Der bekannteste Sportverein in Duisburg ist der 1902 gegründete MSV
Duisburg, damals noch unter dem Namen Meidericher Spielverein. Berühmt ist
der Club durch seine Fußballmannschaft, die aufgrund ihrer gestreiften
Trikots „Zebras“ genannt werden. 1963 gehörte der MSV zu den
Gründungsmitgliedern der Fußball-Bundesliga und spielt nach wechselhaften
Jahren in der Saison 2011/2012 in der 2. Bundesliga. Schon vor 1963 sorgte
der Meidericher SV für Furore. Damals galt Duisburg als Fußballhochburg im
Ruhrgebiet. In der Stadt gab es insgesamt drei große, landesweit bekannte
Vereine, obwohl nie ein Duisburger Verein nationale Erfolge verbuchen
konnte. Neben dem MSV waren dies der Duisburger SV (der 1964 mit dem TuS
Duisburg 48/99 zu Eintracht Duisburg fusionierte) und die Sportfreunde
Hamborn 07.
In der Frauenfußball-Bundesliga gehört der FCR 2001 Duisburg (vormals
FC Rumeln-Kaldenhausen) zu den besten Mannschaften und sorgt seit Jahren
im Frauenfußball für positive Schlagzeilen (Deutscher Meister 1995,
Uefa-Cup-Sieger 2009). Bereits in den 80er und 90er Jahren gab es mit dem
KBC Duisburg eine Spitzenmannschaft im Frauenfußball (Deutscher Meister
1985), die Abteilung wechselte im Jahr 1997 zum Verein Eintracht Duisburg
1848 e. V.
Zu den überregional bekannten Sportclubs aus Duisburg zählt der
Eissportverein „Füchse“ Duisburg (EVD), der bis 2009 in der Deutschen
Eishockey-Liga spielte und nach seinem Rückzug aus der höchsten
Spielklasse mittlerweile drittklassig ist. Der EVD ist der Nachfolgeverein
des Duisburger SC, der von 1979 bis 1981 in der höchsten deutschen
Spielklasse aktiv war.
Im linksrheinischen Rheinhausen ist der traditionsreiche
Handball-Verein und ehemalige Bundesligist OSC Rheinhausen beheimatet. Ein
traditionsreicher Hockeyverein ist der Club Raffelberg (CR), der in den
50er Jahren zwei Deutsche Meisterschaften im Feldhockey feiern konnte.
Heute spielt der CR in der 2. Hockey-Bundesliga. Im Wasserball wurde der
Amateur-Schwimm-Club Duisburg (ASCD) in der abgelaufenen Spielzeit
deutscher Vizemeister.
Im nördlichen Stadtteil Alt-Hamborn errang die 1. Mannschaft der Herren
vom Squash Inn Team Hamborn 88 in der Saison 2010/11 nach erstmaligem
Aufstieg in die 1. Bundesliga auch den Vizemeistertitel.
Neben diesen Vereinen gibt es noch weitere Clubs aus Duisburg, die mit
ihren Mannschaften in den ersten Ligen ihrer Sportarten vertreten sind,
teilweise sehr erfolgreich.
- die RESG Walsum (mit 16 Meisterschaften deutscher Rekordmeister im
Rollhockey)
- der SHC Duisburg Ducks (mit acht Meisterschaften deutscher
Rekordmeister im Inline-Skaterhockey, dazu dreimal Europapokalsieger)
- 1. BC Duisburg ist einer der erfolgreichsten Vereine der deutschen
Bowling-Bundesliga
- TuRa 88 Duisburg (Trampolin-Bundesliga)
- BSG Duisburg (Billard-Bundesliga)
- VfL Duisburg-Süd (Gewichtheber-Bundesliga)
Sportveranstaltungen
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Drachenbootregatta im Innenhafen |
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Das ganze Jahr über finden viele Sportveranstaltungen statt. Zu den
berühmtesten Veranstaltungen gehören der Rhein-Ruhr-Marathon und die
Duisburger-Tanz-Tage. Darüber hinaus gibt es noch weitere
Sportveranstaltungen in der Stadt.
- Duskatet (Inlineskating Touren durch das Stadtgebiet)
- Citirun (Unternehmerlauf in der Duisburger Innenstadt zu Gunsten
karitativer Zwecke)
- Nike Winterlaufserie des ASV Duisburg (größte Winterlaufserie in
Deutschland)
- Kaiserbergfest (traditionelles Sportfest, dass 1883 erstmals auf dem
Kaiserberg ausgetragen wurde; heute findet es im Sportpark Duisburg
statt)
- Drachenbootfunregatta im Innenhafen
- Große Duisburger Radwanderung
- Innenhafenlauf
- Sportschau (Sportgala des Stadtsportbundes Duisburg)
- 24 Stunden von Duisburg (24 Stunden Mountain-Bike-Rennen im
Landschaftspark Duisburg-Nord)
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Sonderfahrt
Universiade Duisburg ’89 |
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Die Sportstadt Duisburg wurde ebenfalls bekannt durch die Ausrichtung
internationaler Sportveranstaltungen, vor allem durch Kanu- und
Ruderweltmeisterschaften im Sportpark Duisburg. Zuletzt war Duisburg
Ausrichter der Kanurennsport-Weltmeisterschaft 2007 mit 90 teilnehmenden
Nationen. 1989 fand in der Ruhrgebietsstadt die Universiade statt und 2005
die World Games.
Sportstätten
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Schauinsland-Reisen-Arena |
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In den einzelnen Stadtteilen gibt es eine Vielzahl an
Außensportanlagen, die überwiegend an Sportvereine verpachtet sind und die
von diesen unterhalten und gepflegt werden. Für die Duisburger Vereine
besteht außerdem die Möglichkeit auf die Turnhallen oder Schwimmbäder, die
teilweise privat betrieben werden, im Stadtgebiet zurückzugreifen. Zudem
gibt es in Duisburg drei Golfanlagen: Den „Niederrheinischen Golfclub“ in
Röttgersbach sowie den Club „Golf & More“ in Großenbaum und Huckingen.
Zusammen belegen sie eine Fläche von 1.160.000 Quadratmetern.
Die größten und bekanntesten Sportstätten befinden sich im Sportpark
Duisburg im Stadtteil Wedau. Zu diesen zählt die 31.500 Zuschauer fassende
Schauinsland-Reisen-Arena, die 2005 das alte Wedaustadion ersetzte. In der
Schauinsland-Reisen-Arena trägt der Fußball-Zweitligist MSV Duisburg seine
Heimspiele aus. In direkter Nachbarschaft liegen das Schwimmstadion und
die SCANIA-Arena, die Heimspielstätte des EV Duisburg. Im östlichen Teil
des Sportparks befindet sich die Regattabahn Duisburg, die zu den
modernsten ihrer Art weltweit gehört. Dort liegt auch das Bundes- und
Landesleistungszentrum für den Kanurennsport. Im Sportpark befinden sich
noch das Leichtathletikstadion und die Sportschule Wedau.
Weitere wichtige Sportstätten sind in den Stadtteilen zu finden.
- PCC-Stadion (Fußballstadion, Spielstätte des NRW-Ligisten VfB
Homberg und der Frauen des FCR 2001 Duisburg)
- Schwelgernstadion
- Sporthalle an der Krefelder Straße (Heimspielstätte des OSC
Rheinhausen)
Erholung und Freizeit
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Landschaftspark
Duisburg-Nord
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Speicherzeile
im Innenhafen |
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In Duisburg gibt es zahlreiche Naherholungsgebiete, in denen die
Bevölkerung ihren Freizeittätigkeiten nachgehen kann. Obwohl Duisburg eine
Industriestadt ist, gibt es in der Stadt eine Vielzahl an Grünflächen und
Parkanlagen. Alleine 2.500 Hektar des Duisburger Stadtgebietes sind von
Wäldern bedeckt. Zu den größten Wäldern zählen der Baerler Busch und der
Driesenbusch in Walsum, aber vor allem der Duisburger Stadtwald, der nach
dem Berliner Grunewald und der Eilenriede in Hannover der drittgrößte
Stadtwald in Deutschland ist.
Außerdem gibt es in Duisburg knapp ein Dutzend Parkanlagen. Zu den
berühmtesten zählen der Stadtpark in Meiderich und der Biegerpark in
Huckingen, im Besonderen aber der 1979 errichtete Revierpark Mattlerbusch
im Norden der Stadt mit der Niederrhein-Therme als Kernstück.
In Hochfeld befindet sich der Rheinpark auf einem ehemaligen
Industriegelände. Auf dem 60 Hektar großen Grundstück entsteht ein neues
Stadtquartier, welches ähnlich wie der Innenhafen die Elemente Wohnen,
Arbeiten und Freizeit miteinander verbinden soll. Im Mai 2009 wurde die
Fertigstellung des ersten Bauabschnitts des RheinParks mit 25 ha Frei- und
Erholungsflächen abgeschlossen.
Weitere Möglichkeiten sich am Rhein zu erholen bieten die Rheinauen in
Walsum, Friemersheim und Mündelheim. Duisburg verfügt über zwei botanische
Gärten. Der älteste befindet sich am Kaiserberg und wurde 1890 gegründet,
er zeigt meist einheimische Pflanzen. Der größere botanische Garten
befindet sich im Stadtteil Hamborn, er wurde im Jahre 1905 angelegt. Auf
einer Fläche von 2.000 Quadratmetern werden etwa 2.500 Arten tropischer
und subtropischer Gewächse in sechs Häusern präsentiert. Die Häuser sind
wegen der prekären Finanzlage der Stadt Duisburg seit dem 13.11.2011
geschlossen. So verfügt der Garten über ein Tropenhaus, ein Subtropenhaus,
ein Gewächshaus für Kakteen sowie eines mit Seerosen. Ein Gewächshaus
widmet sich den Pflanzen mit besonderen Kulturansprüchen, so
beispielsweise Insekten fangende Pflanzen wie Venusfliegenfalle,
Sonnentau, Kannen- und Schlauchpflanzen.
Neben der Gastronomie-Meile und den Museen bietet der Innenhafen noch
weitere Erholungsmöglichkeiten, insbesondere der Garten der Erinnerung
lädt Erholungssuchende ein. Des Weiteren finden am Innenhafen das ganze
Jahr über Veranstaltungen statt, wie die Marina-Märkte, der Innenhafenlauf
oder das internationale Hafenfest.
In Duisburg-Meiderich liegt der Landschaftspark Duisburg-Nord. Auf dem
Gelände eines ehemaligen Hüttenwerkes entstand im Rahmen der
Internationale Bauausstellung Emscher Park (IBA) ein rund 200 Hektar
großer Park neuen Typs und bietet heute zahlreiche Freizeitmöglichkeiten
wie Klettern in alten Erzbunkern oder Tauchen in einem Gasometer. Im Jahr
finden auf dem Gelände des Landschaftsparks rund 470 Veranstaltungen
verschiedenster Art statt, zum Beispiel Messen und Konzerte. Außerdem ließ
man die Natur das Gelände zurückerobern und mittlerweile haben sich mehr
als 300 Pflanzenarten im Park angesiedelt. Pro Jahr hat der Park mehr als
700.000 Besucher.
Durch Duisburg führen auch Themenrouten der Route der Industriekultur, zum
Beispiel die Industriekultur am Rhein oder die Route Duisburg: Stadt und
Hafen.
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Sechs-Seen-Platte: Masurensee |
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In unmittelbarer Nähe zum Sportpark Duisburg und zum Duisburger
Stadtwald befindet sich im Duisburger Süden die Sechs-Seen-Platte. Durch
Kiesarbeiten entstanden ab Mitte der 1910er Jahre sechs Seen mit einer
Wasserfläche von 150 Hektar, das gesamte Naherholungsgebiet hat eine
Fläche von 283 Hektar. Während die nördlichen Seen hauptsächlich der
Freizeitgestaltung dienen - hier gibt es unten anderem ein Freibad und
einen Bootsverleih - finden rund um die südlichen Seen
Renaturierungsmaßnahmen statt, dennoch kann man auch hier nach Erholung
suchen.
Im linksrheinischen Rheinhausen liegt der Toeppersee, der 1898 in Folge
von Kiesarbeiten entstand und 1966 zum Freizeitsee ausgebaut wurde. Am
Toeppersee befinden sich unter anderem ein Bootsverleih, eine Minigolf-
und eine von zwei Duisburger Wasserskianlagen. Die zweite Wasserskianlage
befindet sich im Strandbad im Sportpark Duisburg.
Entlang des Parallelkanals der Regattabahn im Sportpark Duisburg
entstand Ende 2007/Anfang 2008 die Wasserwelt Wedau. Die Wasserwelt
verbindet die Bereiche Erholung am Wasser, Funsport und Sport miteinander.
So wurden ein Hochseilgarten und ein Wasserspielplatz geschaffen, außerdem
dient der Weg der Bewegung der sportlichen Betätigung. Er gehört zum
3-Wege-Konzept, welches neben dem Weg der Bewegung noch den Weg des
Wissens (vermittelt Wissen rund um das Wasser) und den Weg der Sinne
(Naturerlebnisweg) beinhaltet. Der Sportpark Duisburg ist insgesamt etwa
200 Hektar groß und gehört somit zu den größten Sport- und
Erholungsgebieten Deutschlands.
Im Jahr 1934 wurde der Duisburger Zoo als Tierpark gegründet und gehört
heute zu den modernsten und größten zoologischen Gärten Deutschlands.
Berühmt ist der Zoo vor allem für sein Delfinarium, das in den 1960er
Jahren errichtet und 1995 modernisiert wurde. Außerdem sind in Duisburg
seltene Tierarten zu bestaunen wie Koalas, Wombats, Fossas oder ein
Flussdelfin, insgesamt leben im Zoo Duisburg rund 2179 Tiere in 274 Arten
(Stand: 2008). Jährlich wird der zoologische Garten, der an den Hängen des
Kaiserberges liegt und von der Bundesautobahn 3 geteilt wird, von mehr als
einer Million Menschen besucht.
Regelmäßige Veranstaltungen
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Zwei Millionen
Besucher zählt der Duisburger Weihnachtsmarkt |
Der Karneval
spielt in Duisburg eine wichtige Rolle |
Höhenfeuerwerk
Ruhrort in Flammen |
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Im Leben der Duisburger Bürger spielt der Karneval eine bedeutende
Rolle. Im Archiv der Stadt Duisburg befindet sich eine Stadtrechnung aus
dem Jahre 1377, aus der hervorgeht, dass die Ratsherren und die
Bürgerschaft ausgiebig Fastabend („Vastavent“) feierten. Große
Karnevalsbälle wurden allerdings erst ab dem 19. Jahrhundert gefeiert. Die
ersten Karnevalsvereine gründeten sich Anfang des 20. Jahrhunderts, heute
gibt es in Duisburg zirka 50 Karnevalsvereine mit 3500 Mitgliedern.
Alljährlich beginnt die Session mit der Prinzenkürung und dem
Hoppeditz-Erwachen am 11. November, ehe sie mit dem Straßenkarneval im
Frühjahr ihren Höhepunkt erreicht. Neben dem Rosenmontagszug in der
Innenstadt, der sich 1928 erstmals durch Duisburgs Straßen schlängelte,
gibt es Karnevalsumzüge in den Stadtteilen Meiderich, Serm, Homberg,
Neumühl und Wehofen. Durch die Straßen des Stadtteils Hamborn windet sich
am Karnevalssonntag der nach eigenen Angaben größte Kinderkarnevalszug
Europas.
Besonders viele Veranstaltungen finden in der Duisburger Innenstadt
statt. An einem Wochenende im Sommer wird das große Duisburger Stadtfest
veranstaltet, das an drei Tagen ein vielseitiges Angebot bietet, von
Konzerten über Modeschauen bis hin zu Kabarett. Seit 1995 findet Ende
Mai/Anfang Juni das Matjesfest statt, bei dem es sich in der Hauptsache um
Heringspezialitäten dreht, aber rund um das dreitägige Spektakel gibt es
zusätzlich noch ein Kulturprogramm. Durch den Weinhandel wurde Duisburg im
Mittelalter zu einer wohlhabenden Stadt. Die Fortsetzung des Weinhandels
bietet das seit 1986 ausgerichtete Duisburger Weinfest, auf dem mehr als
40 Winzer aus den deutschen Weinanbauregionen ihre Weine anbieten. Das
Weinfest findet meist Ende Juli/Anfang August statt. Darüber hinaus gibt
es noch weitere bekannte Veranstaltungen in der Duisburger Innenstadt wie
das Kunsthandwerkerfestival oder die Automesse Duisburg in Lack und Chrom.
Von Ende November bis kurz vor Heiligabend findet der Duisburger
Weihnachtsmarkt statt. Neben den rund 130 Ständen zählen das Riesenrad,
die Eislaufbahn und der Kristallbaum auf dem König-Heinrich-Platz zu den
Höhepunkten des Marktes, der mit zwei Millionen Besuchern zu den größten
Weihnachtsmärkten in Deutschland gehört.
In der Hafenstadt gibt es im Kalenderjahr zwei Hafenfeste. Zum einen
das internationale Hafenfest im Innenhafen mit der Drachenboot-Funregatta,
welches Mitte Juni stattfindet, und zum anderen das Ruhrorter Hafenfest.
Entlang der Hafenpromenade wird Ende Juli/Anfang August ein umfangreiches
Kulturprogramm angeboten, außerdem präsentieren sich die im Hafen tätigen
Firmen. Das Highlight des Hafenfestes ist das Höhenfeuerwerk Ruhrort in
Flammen, das alle drei Jahre den Namen Niederrhein in Flammen trägt.
In einer Samstagnacht im Juni oder Juli wird im Ruhrgebiet die
ExtraSchicht ausgerichtet, die auch unter dem Namen Nacht der
Industriekultur bekannt ist. Bei diesem Event handelt es sich um ein
Kulturfestival vor industriellem Ambiente. Unter anderem sind der
Landschaftspark Nord und der Innenhafen regelmäßig in diese Veranstaltung
eingebunden.
In den Stadtteilen finden ebenfalls regelmäßige Veranstaltungen statt,
wie zum Beispiel Schützenfeste, Weihnachts- und Adventsmärkte oder Umzüge
zu St. Martin. Zu den bekannteren Festen zählen die Beachparty im
Strandbad Wedau, Soul am See, das Rheinhauser Stadtfest oder die Beecker
Kirmes. Bereits für das Jahr 1539 lässt sich die Beecker Kirmes
nachweisen, obwohl sie viel älter sein soll. Die „größte Kirmes am
Niederrhein“ findet alljährlich Ende August statt. Ursprünglich war sie
das Kirchweihfest der Kirche des Oberhofs im heutigen Stadtteil Beeck.
Dieser Hof bestand bereits im 9. Jahrhundert. Der Patron der Kirche war
der heilige Laurentius. Sein Namenstag am 10. August fällt in die
Haupterntezeit, weshalb man die Kirmes auf den Montag nach Bartholomäi,
dem 24. August, verlegte.
Dialekt und Sprache
Erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts erfolgt im Duisburger Raum der
Übergang vom Lateinischen zu Deutsch als Amtssprache. Etwa mit den Jahren
1377/78 setzt sich die deutsche Amtssprache erkennbar in den Urkunden und
Stadtrechnungen durch.
Bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts sprach noch der überwiegende
Teil der Bevölkerung niederrheinisch-bergische Mundarten, die
Gemeinsamkeiten zu niederländischen Dialekten ausweisen und gemeinsam mit
diesen, neben dem Niederdeutschen und dem Hochdeutschen, die dritte
historische Ausgangsvariante für die heutige deutsche Sprache darstellen.
Besonders im heutigen Stadtteil Ruhrort und im alten Duisburg
entstanden Stadtdialekte. Noch heute erhalten Heimatdichter diese am
Leben, aber die Stadtdialekte sind heute praktisch ausgestorben und durch
ein „Ruhrgebiets-Deutsch“ ersetzt worden. Dieses Ruhrdeutsch ist eine
Variante des Hochdeutschen und eher als ein Soziolekt und weniger als
Dialekt anzusehen.
Die Duisburger Variante des Ruhrdeutschs unterscheidet sich von den
westfälischen Varianten im Osten des Ruhrgebiets (zum Beispiel Bochum,
Dortmund) in Intonation, Aussprache und Wortschatz. Während beispielsweise
die Dortmunder Umgangssprache unter dem Einfluss des westfälischen
Substrats steht, zeigt die Duisburger Umgangssprache heute noch viele Züge
der alten niederrheinisch-bergischen Mundart.
Infrastruktur und Wirtschaft
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Plan der
Duisburger Häfen |
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Verkehr
Schon vor über fünftausend Jahren zogen Reisende durch das Duisburger
Gebiet und über die Rheinfurt zum Hellweg. Heute ist Duisburg ein
Verkehrsknotenpunkt von europäischer Bedeutung, der durch zahlreiche
Straßen, Schienenwege und Brücken erschlossen ist. Die ältesten Brücken
sind die Eisenbahnbrücke Hochfeld–Rheinhausen, deren Vorläufer bereits
1873 entstanden ist, und die Friedrich-Ebert-Brücke zwischen Ruhrort und
Homberg, die auf 1907 zurückgeht. Insgesamt befinden sich 650 Brücken im
Duisburger Stadtgebiet (Stand 2008), wobei nur 156 von der Stadt Duisburg
verwaltet werden. Der Rest steht unter der Verwaltung von Bahn, Hafen und
anderen.
Duisburg ist ein internationales Handels- und Logistikzentrum und hat
einen optimalen Anschluss an das Straßen-, Schienen- und
Wasserstraßennetz. Mit dem unmittelbar hinter der Stadtgrenze gelegenen
Rhein-Ruhr-Airport „Düsseldorf International“, der sieben Bahnminuten vom
Duisburger Hauptbahnhof entfernt liegt, gibt es zudem eine direkte
Flughafenanbindung.
Schiffsverkehr
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Im Duisburger
Hafen |
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Der Duisburger Hafen „duisport“ gilt als der größte Binnenhafen der
Welt und als Sehenswürdigkeit der Stadt.
Er besitzt einen Seehafen-Status, da mit flussgängigen Seeschiffen im
Linienverkehr Häfen in Europa, Afrika und im vorderen Orient bedient
werden, und umfasst ein Freihafen-Gelände. Der Hafen ist ein sogenannter
Seehafen-Hub.
Der Mittelpunkt des Hafens liegt noch heute im Bereich der Ruhrmündung,
wo bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts der erste Ruhrorter Hafen
geschaffen wurde. Jährlich werden dort rund 40 Millionen Tonnen Güter
aller Art umgeschlagen. Über 20.000 Schiffe laufen pro Jahr den Hafen an.
Kernstück sind die öffentlichen Hafenanlagen mit einer Ausdehnung von 740
Hektar, 21 Hafenbecken von über 180 Hektar ergeben eine Uferlänge von 40
Kilometer. Dazu kommt noch das Logport Logistic Center Duisburg mit 265
Hektar Fläche. Etliche Unternehmen verfügen darüber hinaus über private
Hafenanlagen, so dass der Gesamtumschlag bei über 110 Millionen Tonnen
liegt.
Straßenverkehr
Ende der 1930er Jahre wurde Duisburg durch die heutige Bundesautobahn A 3
(Europastraße E 35) an das Autobahnnetz angeschlossen. Das Autobahnkreuz
Kaiserberg der A 3 mit den damaligen Autobahnen A 2 und Autobahn A 430
wurde als „Spaghettiknoten“ berühmt. Aus diesen beiden wurde mittlerweile
die Autobahn A 40 (E 34) („Ruhrschnellweg“). Die Autobahn A 2 existiert ab
dem Kreuz Oberhausen weiter.
Weitere Autobahnen sind die A 42 („Emscherschnellweg“), die
Stadtautobahn A 59 („Nord-Süd-Achse“), die A 57 im Westen und die A 524
als südliche Anbindung an das Kreuz Breitscheid.
Mit der Rückstufung der Bundesstraßen B 8, B 57, B 60 und B 231 zu
Landesstraßen verfügt die Stadt mit der B 288 nur noch über eine
Bundesstraße.
Schienenverkehr
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Hauptbahnhof |
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Schienenpersonennah- und
fernverkehr
Bereits 1846 wurde Duisburg durch die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft
an das Bahnnetz angeschlossen. 1862 folgte der Bahnhof der Rheinischen
Eisenbahn-Gesellschaft, ab 1870 gab es mit dem Bahnhof der Rheinischen
Eisenbahn-Gesellschaft gleich drei Bahnhöfe in unmittelbarer
Nachbarschaft.
Nach der Übernahme der nominell privaten Eisenbahn-Gesellschaften durch
die Preußischen Staatseisenbahnen entstand 1886 an deren Stelle der erste
„Centralbahnhof“ in Insellage, mit Zufahrt von Norden von der Mülheimer
Straße aus, die zu dieser Zeit noch niveaugleich überquert wurde.
Dem Ausbau zu einem zwölfgleisigen Durchgangsbahnhof musste der
Inselbahnhof weichen, 1934 wurde an der Westseite der Gleisanlagen das
Empfangsgebäude des heutigen Hauptbahnhofes im Stile des Funktionalismus
errichtet. Dieser ist ein bedeutender Fernbahnhof, der unter anderem
ICE-Linienverbindungen in Richtung Amsterdam, Berlin, Basel und München
anbietet.
Der zweitgrößte Duisburger Bahnhof, Rheinhausen, besitzt eine
Regional-Express-Anbindung. Darüber hinaus verfügt Duisburg über 15
kleinere Stationen, die von Regionalbahnen der Deutschen Bahn AG, der
Nord-West-Bahn oder der S-Bahn Rhein-Ruhr angefahren werden.
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U-Bahnhof
Duisburg Hbf |
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Öffentlicher Personennahverkehr
Kern des Netzes der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) sind drei
(fahrplantechnisch vier) Stadtbahnlinien, von denen eine gemeinsam mit der
Düsseldorfer Rheinbahn AG betrieben wird. Diese, die U79, ist aus der
D-Bahn hervorgegangen, einer Überland-Straßenbahn nach Düsseldorf. Im
Innenstadtbereich ist die Stadtbahn als U-Bahn geführt, die 1992 eröffnet
wurde. 2000 wurde die U79 mit der Fertigstellung eines Tunnels unter Ruhr
und Häfen bis nach Meiderich verlängert. Die anderen Linien (901, 902 und
903) stellen neben der Erschließung der Stadtteile Hamborn, Walsum und
Hüttenheim auch Verbindungen in die Nachbarstädte Dinslaken und Mülheim an
der Ruhr dar.
Von den Plänen Ende der 1960er Jahren, ein vollständiges
U-Stadtbahnsystem in Duisburg zu errichten, hat man mittlerweile aus
finanziellen Gründen und aufgrund fehlender Unterstützung des Landes
Nordrhein-Westfalen Abstand genommen.
Im linksrheinischen Stadtteil Rheinhausen wird ein großer Teil der
städtischen Erschließung durch die Regionalbuslinien der zur Rhenus
Veniro-Gruppe gehörenden NIAG übernommen, da Rheinhausen ursprünglich eine
Gemeinde im Landkreis Moers war und erst durch eine Gebietsreform zu
Duisburg gekommen ist.
Güterverkehr
Im Eisenbahngüterverkehr ist Duisburg nach Stilllegung seiner
Rangierbahnhöfe Duisburg-Wedau, Hohenbudberg und des Hauptgüterbahnhofs
kein Eisenbahnknoten mehr, aber es besteht nach wie vor die “Eisenbahn und
Häfen GmbH“ bei der ThyssenKrupp AG als eine der größten Werksbahnen
Europas.
Seit 1999 steuert die Deutsche Bahn AG aus der Betriebszentrale in
Duisburg-Duissern den Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen.
Unternehmen
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Stahlindustrie
bei Bruckhausen bei Nacht |
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Duisburg ist bis heute das bedeutendste Zentrum der Stahlindustrie in
Mitteleuropa und verfügt über die größte Ausdehnung an Produktionsstätten
dieses Bereichs weltweit.
Mittlerweile stehen sämtliche der sieben im Ruhrgebiet betriebenen
Hochöfen in Duisburg. Etwa die Hälfte des in Deutschland erzeugten
Roheisens und ein Drittel des Rohstahls werden in Duisburg produziert.
Alle Schachtanlagen, die zumeist im Duisburger Norden und dem heutigen
Duisburger Westen lagen, sind nun geschlossen.
Durch den Strukturwandel in der Stahlindustrie kam es zu einem
erheblichen Arbeitsplatzabbau. Noch in den 1960er Jahren zählte die Stadt
zu jenen mit den höchsten Pro-Kopf-Steuereinnahmen in der Bundesrepublik.
Gab es damals noch fast 70.000 Stahlarbeiter, so sind heute davon
lediglich 16.000 übrig geblieben.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist so von
knapp 280.000 auf nur noch 150.000 gesunken, so dass die Stadt heute noch
in Folge dessen unter einer überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit
leidet.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze entspricht
nicht einmal einem Drittel der Einwohner Duisburgs. Damit liegt die Stadt
auf dem gleichen Niveau wie Essen (0,3 Arbeitsplätze pro Einwohner). In
der Nachbarstadt Krefeld beispielsweise kommen 0,67 Arbeitsplätze je
Einwohner. Sie hat damit absolut sogar mehr Arbeitsplätze als Duisburg.
Täglich pendeln 70.000 Arbeitnehmer nach Duisburg, während es 60.000
ins Duisburger Umland zieht. Die meisten Auspendler, etwa 15.000, haben
ihren Arbeitsplatz in Düsseldorf, wo die Duisburger auch die größte
Einpendlergruppe stellen.
Ihre ehemalige Funktion als zentrale Einkaufsstadt weit über ihre
Grenzen hinaus hat die Stadt weitestgehend verloren. Seit Jahren wird ein
Abfluss von Kaufkraft beklagt. Mit unter 100.000 Quadratmetern verfügt die
Duisburger Innenstadt über eine vergleichsweise geringe Handelsfläche. Zur
Zeit allerdings entstehen neue Handelsflächen, die die Quadratmeterzahl um
etwa ein Fünftel erhöhen wird.
Heute prägen die chemische und die Papierindustrie, Unternehmen des
Anlagen-, Maschinen- und Schiffbaus, Hersteller von Präzisionsinstrumenten
sowie bekannte Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie die
Wirtschaftsstruktur der Stadt. Traditionell in Duisburg ansässig sind auch
große Dienstleistungsunternehmen aus den Bereichen Handel, Verkehr und
Logistik.
Eine wichtige Funktion im Strukturwandel hat die Logistik. So entstand
beispielsweise mit dem „Logport“ ein neues internationales
Logistikzentrum. Dort stand bis 1993 das durch den Rheinhausener
Arbeitskampf bundesweit bekannt gewordene Krupp-Stahlwerk.
Bereits 1987 wurde in Neudorf das Mikroelektronische Zentrum gegründet.
Im heutigen „Tectrum“ werden in den früher von Daimler genutzten Gebäuden
sowie in den von Norman Foster entworfenen zwei Neubauten Büroräume,
Produktions- und Laborflächen für Unternehmen aus allen Bereichen der
Elektronik und ihrer Anwendungen angeboten.
Erste Erfolge im Bereich des Aufbaus einer mittelstandsorientierten
Gründungskultur entstand mit der Ansiedlung der microTEC Gesellschaft für
Mikrotechnologie mbH. Im Jahr 2006 ist die Anzahl der im „Tectrum“
ansässigen Unternehmen bereits auf über 50 Unternehmen gestiegen. Die
Unternehmen sollen mit industriellen Anwendungen von Mikro- und
Nanotechnologien, sowie Informationstechnologien eine Basis für neue
Arbeitsplätze in Duisburg bilden. Die Universität Duisburg-Essen sowie die
angegliederten Institute bieten dabei direkte Anknüpfungspunkte.
Etwa ab Mitte der 1990er Jahre entwickelte Duisburg auch den Bereich
unternehmensorientierter Dienstleistungen und wurde zu einer Art
„Hochburg“ für Callcenter. Große Unternehmen wie die Deutsche Bahn AG,
Targobank (ehemalige Citibank) und Dresdner Bank, aber auch das
Telekommunikationsunternehmen Alice/HanseNet, welches das Zugangsgeschäft
von AOL Deutschland übernommen hat, sowie die sanvartis GmbH (ehemals
Gesundheitsscout24) betreiben Callcenter in Duisburg zur bundesweiten
Abdeckung ihrer Servicerufnummern. Hier finden mittlerweile gut 5000
Mitarbeiter einen Arbeitsplatz.
In Duisburg findet sich auch mit Zoo Zajac die größte Zoohandlung der
Welt, das Zoofachgeschäft ist über 8.000 m² groß.
Auch die Stadtverwaltung selbst ist als Konzern Stadt Duisburg mit
ihren Gesellschaften und Eigenbetrieben ein wichtiges „Unternehmen“. Die
Privatisierung ehemaliger Verwaltungsbereiche hat zu einer Verflechtung im
privatwirtschaftlichen Bereich geführt.
Bedeutende Großbetriebe und
Unternehmen in Duisburg
- Duisburger Traditionsunternehmen: Franz Haniel & Cie. GmbH,
Klöckner-Werke AG, Grillo-Werke AG, Lehnkering GmbH, Krohne Messtechnik
GmbH & Co. KG, Sachtleben Chemie GmbH, König-Brauerei GmbH,
RheinfelsQuellen H. Hövelmann GmbH & Co. KG, WOMA GmbH
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Hüttenwerke
Krupp Mannesmann am Rhein |
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- Montanindustrie: Deutsche Steinkohle AG – Schachtanlage Walsum
stillgelegt am 30. Juni 2008, ThyssenKrupp Steel AG, Hüttenwerke Krupp
Mannesmann GmbH, Mittal Steel Ruhrort GmbH, DK Recycling und Roheisen
GmbH
- Logistik: Panopa Logistik, Kühne + Nagel (Niederlassung Duisburg),
Deutsche Bahn AG – Geschäftsbereich DB Netz, Deutsche Post AG –
Briefverteilzentrum, Deutsche Bahn AG – Geschäftsbereich DB Schenker
Rail, ABX Logistics GmbH, New Wave Logistics GmbH, Wincanton GmbH,
Rhenus AG & Co. KG, E.H. Harms GmbH & Co. KG Automobile-Logistics, Garbe
Logistics AG, Industriereifenkontor Lüdtke GmbH, Vos Logistics Oss BV,
TanQuid
- Tourismus: alltours Flugreisen GmbH, IFA Hotel & Touristik AG,
Schauinsland Reisen GmbH
- Globale Unternehmen: Imperial Holdings Ltd., Makita Werkzeuge GmbH,
Norske Skog Walsum GmbH, Shimadzu Europa GmbH, Siemens Power Generation
Industrial Applications, Hitachi Power Europe GmbH, Infineon
Technologies AG
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Bergwerk Walsum
in Duisburg-Walsum |
Kokerei
Schwelgern in Duisburg. |
DK Recycling
und Roheisen GmbH |
ThyssenKrupp
Steel AG in Duisburg. |
Hochofen
Hamborn (Werk Bruckhausen) |
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Medien
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Medienhaus am Harry-Epstein-Platz |
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Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Duisburger Bevölkerung durch zwei
Tageszeitungen versorgt. Bei der einen Tageszeitung handelte es sich um
die 1851 gegründete und 1941 untergegangene Rhein- und Ruhrzeitung. Die
zweite Tageszeitung war der 1881 gegründete Duisburger General-Anzeiger,
der bis in die 1960er Jahre das wichtigste Tagesblatt für Duisburg und die
Region blieb. Im Zuge der Konzentration im Pressewesen verschwand er.
Heute berichten gleich drei Lokalredaktionen verschiedener
Tageszeitungen über das aktuelle Tagesgeschehen. Im Medienhaus, das in
unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes liegt, sind die Duisburger
Lokalredaktionen der beiden Tageszeitungen Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(WAZ) und Neue Ruhr Zeitung (NRZ), deren Zentralredaktionen sich in Essen
befinden, beheimatet. Die Rheinische Post (RP) mit Hauptsitz in Düsseldorf
besitzt ebenfalls eine Lokalredaktion in Duisburg. Außerdem betreibt die
WAZ-Mediengruppe Stadtteilredaktionen in den Stadtteilen Hamborn,
Rheinhausen und Huckingen, die Rheinische Post verfügt darüber hinaus über
eine eigene Stadtteilredaktion in Rheinhausen.
Weitere Printmedien in Duisburg sind der Wochenanzeiger, der mittwochs
und samstags erscheint, das einmal wöchentlich erscheinende Stadtpanorama
und die Zeitung Location, die einmal monatlich über Veranstaltungen aller
Art informiert. Weiterhin erscheinen im Duisburger Süden der Nordbote und
der Lokalkurier.
Mit Radio Duisburg ging am 1. April 1990 der erste lokale Radiosender
Nordrhein-Westfalens auf Sendung. Der Sender sendet täglich bis zu acht
Stunden Lokalprogramm, außerdem wird auf der Frequenz von Radio Duisburg
Programme des Bürgerfunkes ausgestrahlt. Das Restprogramm und die
Nachrichten zur vollen Stunde werden von Radio NRW übernommen. Von 6.30
Uhr bis 19.30 Uhr strahlt Radio Duisburg zudem zu jeder halben Stunde
Lokalnachrichten aus, ferner werden alle Spiele des MSV Duisburg, sowie
einzelne Spiele der Füchse Duisburg und des FCR Duisburg 2001 live
übertragen.
Der WDR eröffnete im Februar 2007 sein neues Regionalstudio am
Duisburger Innenhafen. In seinem Studio produziert der WDR die
Fernsehsendung „Lokalzeit aus Duisburg“, die zweimal täglich über
Nachrichten aus der Stadt Duisburg, sowie den Kreisen Kleve und Wesel
informiert. Für den Radiosender WDR 2 werden zudem Regionalnachrichten
produziert.
2006 nahm mit Studio 47 der erste private lokale Fernsehsender
Nordrhein-Westfalens seinen Sendebetrieb auf. Das Programm von Studio 47
wird täglich in der Zeit von 16 bis 24 Uhr ausgestrahlt, zu empfangen ist
es im digitalen und analogen Kabel-TV sowie im Internet. Seit 2005 strahlt
der Duisburger Sender Kanal Avrupa europaweit ein türkischsprachiges
Fernsehprogramm aus. Im gesamten Duisburger Stadtgebiet ist zudem das
Campusradio der Universität Duisburg-Essen, CampusFM, auf der Frequenz
104,5 Mhz zu empfangen.
Bildung und Forschung
In der Stadt gibt es 88 Grundschulen, 20 Hauptschulen, 15 Förderschulen,
zehn Realschulen, 13 Gesamtschulen, neun Berufskollegs und 13 Gymnasien.
Mit dem Landfermann-Gymnasium besitzt die Stadt eine der ältesten
Schulen in ganz Deutschland, deren Wurzeln auf die bereits vor 1280 als
Schola Duisburgensis gegründete ehemalige Lateinschule zurückreichen. Das
1832 als Sonntagsschule gegründete Friedrich-Albert-Lange-Berufskolleg war
1846 die erste Schule in kommunaler Trägerschaft der Stadt Duisburg.
Die Universität Duisburg-Essen entstand am 1. Januar 2003 durch die
Vereinigung der Universitäten in Essen und Duisburg, die mit über 30.000
Studenten und 3.400 Mitarbeitern zu den größten Universitäten
Nordrhein-Westfalens gehört.[32] Das Fächerspektrum erstreckt sich über
Geistes-, Gesellschafts-, Wirtschaftswissenschaften, sowie Ingenieur- und
Naturwissenschaften einschließlich der Medizin. 1972 wurde die Duisburger
Universität als Gesamthochschule durch den Zusammenschluss der
Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule für Maschinenbau gegründet
und 1980 in Universität – Gesamthochschule – Duisburg umbenannt. Von 1994
bis zur Vereinigung mit der Essener Universität trug sie den Namen
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg. Bereits von 1655 bis 1818 hatte es
eine Duisburger Universität, die vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm
gegründet worden war.
Im Stadtteil Großenbaum befindet sich der Standort Duisburg der
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW. In den vier Fachbereichen
kommunaler Verwaltungsdienst, staatlicher Verwaltungsdienst,
Polizeivollzugsdienst, und sozialer Verwaltungsdienst werden Beamte für
den gehobenen Dienst ausgebildet.
Die 1900 gegründete Musikhochschule ist seit 1987 eine Abteilung der
Folkwang-Hochschule. Am Standort Duisburg werden zwei Studiengänge
angeboten, zum einen zum Diplompädagogen im Studiengang Musikpädagogik,
zum anderen zum Diplommusiker im Studiengang Künstlerische
Instrumentalausbildung.
Im Jahr 1919 wurde die Volkshochschule (VHS) Duisburg eröffnet. An ihr
bieten über 700 Kursleiter Weiterbildungsmöglichkeiten in allgemeinen,
politischen, beruflichen und kulturellen Bereichen an.
Die Duisburger Forschungslandschaft wird von einer Reihe von
Instituten, die an der Universität angesiedelt sind, geprägt. Dazu zählen
das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme
(IMS), das Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA), das
Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST), das
Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP), das
Salomon Ludwig Steinheim-Institut für Deutsch-Jüdische Geschichte e. V.
(StI), das Forschungsinstitut für wirtschaftliche Entwicklungen im
Pazifikraum (FIP), das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) und das
Deutsch-Französisches Institut für Automation und Robotik (IAR). Das
innerhalb der Universität angesiedelte Institut für Entwicklung und
Frieden (INEF) geht auf eine von Willy Brandt gegründete Stiftung zurück.
Weitere Bildungsträger in Duisburg sind die Deutsche Angestellten
Akademie, das Bildungszentrum des Bauhandwerks, die Verwaltungs- und
Wirtschaftsakademie (VWA) Duisburg, die Schweißtechnische Lehr- und
Versuchsanstalt (SLV) Duisburg, die PTA Lehranstalt, die Gemeinnützige
Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) Duisburg, das
Bildungszentrum der Wirtschaft, das Institut für Maßnahmen zur Förderung
der beruflichen und sozialen Eingliederung (IMBSE), das
Psychotherapeutische Institut Bergerhausen (PIB) und das Institut für
Technische Dokumentation, Schulung und Beratung (ITS) Duisburg.
Auch das Schifferberufskolleg und das Schulschiff Rhein hat seinen Sitz
in Duisburg. Dort werden angehende Matrosen im dreimonatigem
Blockunterricht unterrichtet.
Mit fast 1.000.000 Medienbeständen zählt die Duisburger Stadtbibliothek
zu den großen Stadtbüchereien Deutschlands. In den 1970er Jahren gab es
ein umfangreiches Zweigstellennetz, das neben sechs
Stadtbezirksbibliotheken auch viele Stadtteilbibliotheken umfasste. Im
Zuge der Sparmaßnahmen sind heute sieben Stadtbezirksbibliotheken und
sechs Stadtteilbibliotheken übrig geblieben – die Zentralbibliothek in der
Innenstadt verfügt über eine vergleichsweise umfangreiche Sammlung
türkischsprachiger Literatur. Seit 1970 findet hier auch die
Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung (IKiBu) statt. Von
besonderer Bedeutung sind auch die Universitätsbibliothek der Universität
Duisburg-Essen und das Archiv der Stadt Duisburg.
2009 wurde das Konfuzius-Institut Metropole Ruhr eröffnet, das an der
Universität Duisburg-Essen angesiedelt ist und als Kulturinstitut
Kenntnisse über die chinesische Sprache und Kultur vermitteln will.
Darüber hinaus werden Unternehmen und Politiker beraten, die Kontakte nach
China pflegen. Das Duisburger Konfuzius-Institut ist das neunte Institut
in Deutschland und wie alle eine offizielle Einrichtung der Volksrepublik.
Persönlichkeiten
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Götz George
spielt Horst Schimanski |
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Der mittelalterliche Geograph Gerhard Mercator, der 1594 in Duisburg
gestorben ist, war einer der bedeutendsten Bürger der Stadt. Auch die
Industriellen August Thyssen und der in Ruhrort geborene Franz Haniel
haben Duisburg im 19. und 20. Jahrhundert entscheidend geprägt.
Berühmtester Duisburger Künstler ist der 1881 in Meiderich geborene
Wilhelm Lehmbruck. Der bedeutendste Politiker, der mit Duisburg in
Verbindung steht, ist Karl Jarres, der fast 20 Jahre lang – von 1914 bis
1933 – Duisburgs Oberbürgermeister war und von 1923 bis 1925 das Amt des
Reichsministers des Innern bekleidete. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925
erhielt Jarres im ersten Wahlgang die meisten Stimmen, zog jedoch im
zweiten Wahlgang seine Kandidatur zugunsten von Hindenburg zurück. Horst
Schimanski, ein fiktiver Duisburger Kriminalkommissar, den Götz George
seit 1981 verkörpert und der bis heute als Ruheständler aktiv ist, zählt
zu den wichtigsten zeitgenössischen Duisburger Figuren. |