Reken
ist eine Gemeinde im westlichen Münsterland im Nordwesten des
Bundeslands Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Borken im
Regierungsbezirk Münster. Reken ist heute ein staatlich anerkannter
Erholungsort. Dazu tragen neben der geografischen Lage auch zahlreiche
Freizeitmöglichkeiten bei.
Geografie:
Geografische Lage
Reken befindet sich im Westmünsterland im Naturpark Hohe Mark zwischen
den Höhenzügen Rekener Berge im Norden, Die Berge im Nordwesten und
Hohe Mark im Osten, wobei insbesondere letzterer waldreich ist. Am
südwestlichen Rand des Ortsteils Groß Reken entspringt der Midlicher
Mühlenbach, der südwärts – vorbei an Bahnhof Reken und durch Klein
Reken – durch das Gemeindegebiet fließt.
Nachbargemeinden
Reken grenzt an Coesfeld, Dülmen, Haltern, Dorsten, Heiden, Velen und
Gescher.
Stadtgliederung
Die Gemeinde Reken besteht heute aus den Ortsteilen
- Bahnhof Reken
- Groß Reken
- Klein Reken
- Maria Veen
- Hülsten
Geschichte
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Der „Grosse
Bunker aus Marmor“ bei Reken |
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Windmühle als
das Wahrzeichen von Reken |
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Rathaus |
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Sendeanlagen
des Melchenbergs:
ein Stahlbetonturm (links) und Funkturm Groß Reken Melchenberg
(rechts) |
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Der Bahnhof von
Reken |
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Reken wurde erstmals im Jahre 889 urkundlich erwähnt.
Im 9. und 10. Jahrhundert hieß das heutige Reken Regnum, erwähnt im
Werdener Heberegister. Der 1173 erstmals genannte Haupthof „Rekene“ kam im
11. oder anfangs des 12. Jahrhunderts in den Besitz des münsterschen
Domkapitals.
1467 war Reken einer der drei Vogteibezirke, welche in dem Gebiet
gegründet wurden.
Eingemeindungen
Die Gemeinde Reken wurde am 1. Juli 1969 durch den Zusammenschluss der
bisherigen Gemeinden Groß Reken, Hülsten und Klein Reken neu gebildet.
Einwohnerentwicklung
- Um 1500 : etwa 460
- Um 1850 : etwa 2.700
- Um 1940 : etwa 4.400
- Um 2004 : etwa 14.539 (davon: Groß Reken 5.948, Maria Veen 3.053,
Klein Reken 2.397, Bahnhof Reken 2.327 und Hülsten 814)
- 5. Januar 2007 : 14.529 (davon: Groß Reken 5.919, Maria Veen 2.992,
Klein Reken 2.488, Bahnhof Reken 2.347 und Hülsten 783)
Die Erhöhung der Einwohnerzahl in Klein Reken von 2004 bis 2007 ist
hauptsächlich auf das Neubaugebiet Nordendorf zurückzuführen, in dem
bisher etwa 40 Häuser von hauptsächlich aus dem nahen Ruhrgebiet
stammenden Bauherren neu gebaut wurden.
In den anderen Ortsteilen stagniert die Einwohnerzahl oder ist leicht
rückläufig.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Zwei Kilometer weiter nördlich von Groß-Reken befindet sich innerhalb
eines Waldgebiets des Naturparks Hohe Mark die „Eremitage“, ein örtlicher
Wallfahrtsort. Die „Eremitage“ besteht aus einer katholischen Kapelle mit
einem angebauten Wohnhaus. Die erste Kapelle wurde urkundlich 1742 im
Zusammenhang mit einer heilkräftigen Quelle in der Umgebung erwähnt. Sie
wurde der schmerzhaften Mutter Gottes geweiht und bot Platz für insgesamt
fünf Personen. Im Laufe der Zeit wurde sie immer wieder erweitert und
umgebaut. Bis 1879 lebte im Wohnhaus ein Eremit, ab diesem Zeitpunkt
bewohnt eine Familie das Anwesen. 1986 wurde die Kapelle gründlich
renoviert, seither wird die Kapelle von einer wachsenden Anzahl von
Pilgern aus besucht.
Das im Ortsteil Bahnhof Reken liegende und zuvor nicht mehr genutzte
Bahnhofsgebäude (am Bahnhof war lediglich ein Fahrkartenautomat
aufgestellt) wurde in den Jahren 2005/2006 von Grund auf renoviert.
Daneben wurden auch die Außenanlagen komplett neu gestaltet. Das Ziel ist
es, eine Art „Parklandschaft“ auf dem Gelände zu gestalten, welche
Grillplätze und Ruhestätten aufweist, jedoch nicht durch das Anlegen
befestigter Wege, sondern nur durch Rückschnitt der wilden Vegetation. In
der Nähe des Bahnhofs gibt es einen Treffpunkt für Nordic-Walking. Von
hier aus führen vier ausgeschilderte Strecken unterschiedlicher Länge
durch die nähere Umgebung.
Statt weniger Parkplätze existieren nun zahlreiche Parkplätze sowie ein
weiträumiger, überdachter Unterstand für Fahrräder. Für dieses Projekt
wurden auf dem Gelände befindliche Lagerhallen abgerissen und an anderer
Stelle außerhalb des Bahnhofsgeländes neu errichtet.
Auf dem direkt nördlich von Groß Reken gelegenen Melchenberg
(133,8 m ü. NN) befinden sich zwei Sendeanlagen: der 60 m hohe Funkturm
Groß Reken Melchenberg (Stahlfachwerkturm für Mobilfunk) mit
Aussichtsplattform und ein 70 m hoher Stahlbetonturm.
Parks
Am Ortsrand von Bahnhof Reken findet man den Wildpark Frankenhof.
Sport
- Hallen- und Freibad
- zahlreiche Tennisplätze
- 18-Loch-Golfanlage
- Sportplätze
- ausgiebige Rad- und Wanderwege, die ins Herz des Münsterlandes
führen
- Nordic-Walking-Park, 6 Strecken mit unterschiedlichem
Schwierigkeitsgrad
- zahlreiche Reitställe, bei denen sich geeignete Personen Pferde und
Ponys ausleihen können
- Skatepark
Schulen
- Antonius-Grundschule Klein Reken
- Ellering-Grundschule Maria Veen
- Michael-Grundschule Groß Reken
- Gymnasium der Mariannhiller Missionare Maria Veen
- Elisabeth-von-Thüringen Realschule Bahnhof Reken
- Overberg-Hauptschule Groß Reken
- Brückenschule, Westfälische Schule für Körperbehinderte Maria Veen
Regelmäßige Veranstaltungen
Regelmäßige Veranstaltungen, die jährlich stattfinden sind das
Schützenfest, der Karnevalsumzug in Groß Reken. Zudem findet in den
Freizeitanlagen das NuNoise-Festival statt, wo Nachwuchsbands eine
öffentliche Plattform geboten wird.
An vielen Wochenenden finden im Rekenforum Veranstaltungen statt, unter
anderem Theaterstücke, Comedy- und Musikauftritte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Reken hat an der Bahnstrecke Duisburg–Quakenbrück zwei Bahnhöfe: Reken
Bahnhof und Maria Veen. Die Strecke wurde von der ehemaligen Rheinischen
Eisenbahn-Gesellschaft als Fernverbindung von Duisburg nach Wilhelmshaven
um 1877 erbaut.
Der Abschnitt Dorsten–Coesfeld wird von der Regionalbahn 45 „Der
Coesfelder“ bedient. Im Bahnhof Reken befindet sich heute ein Restaurant
inklusive Biergarten.
Die Schnellbus-Linie S75 (Sprinterbus) verbindet Maria Veen mit Münster
und Bocholt.
Reken ist durch die südlich gelegene Stadt Dorsten mit dem Ruhrgebiet
verbunden. Wichtige Verkehrsanbindungen sind die A 31 (im Volksmund
„Ostfriesenspieß“ genannt), sowie die A 43, die ihm hiesigen Naturpark
über die B58 oder die B67 verbunden sind. Nach dem die A 31 Ende 2004
fertiggestellt wurde, ist die Nordseeküste innerhalb von zwei Autostunden
erreichbar.
Ansässige Unternehmen
In Reken fertigt die Firma Iglo einen Teil ihrer Produktion in einer
Randlage des Ortes. Die Produktions- und Lagereinheit in Reken gehört
heute (Stand: 30. Juni 2007) zu dem Finanzinvestor Permira. In den letzten
10 Jahren wurden an diesem Standort etwa 1.000 Arbeitsplätze abgebaut.
In Maria-Veen befindet sich der Benediktushof, eine
caritativ-gemeinnützige Einrichtung der Josefs-Gesellschaft. Sie zählt mit
über 600 Plätzen zu den größten dieser Art in Deutschland. Hier können
sich körper- und mehrfachbehinderte Menschen schulisch, beruflich und
sozial rehabilitieren.
Die sonstige Wirtschaft Rekens ist von der Landwirtschaft und von
kleinen Handwerksbetrieben geprägt.
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Blick von der
Aussichtsplattform des Funkturms Groß Reken Melchenberg auf dem
Melchenberg südsüdostwärts nach Groß Reken |
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Persönlichkeiten
in Reken geboren
- Erika Reichert-Maja (* 1939), ehem. Grundschulrektorin und Autorin
- Eva Maaser (* 1948), Autorin
- Bernhard Schemmer (* 1950), Politiker
- Mary Prema Pierick (* 1954), Generaloberin der „Missionarinnen der
Nächstenliebe“, zweite Nachfolgerin von Mutter Teresa
- Ben Wettervogel (* 1961), Meteorologe
- Thomas Rentmeister (* 1964), Bildhauer
- Carsten Lepper (* 1975), Schauspieler und Musical-Darsteller
mit Reken verbunden
- Ursula Bruns (* 1922), Autorin und Pferdesachverständige, leitete in
Reken eine Reitschule
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